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DAX auf Richtungssuche – So können Anleger damit umgehen, Teil 2

Was für Zeiten. Schaut man auf den DAX-Stand, ist eigentlich nicht viel passiert seit der vorherigen ideas-Ausgabe. Der deutsche Leitindex notiert ziemlich genau auf dem gleichen Niveau wie zum Redaktionsschluss der April-Ausgabe. Und auch das Volatilitätsniveau, auch Angstbarometer genannt, weist mit 19,81 Indexpunkten für den VSTOXX fast den gleichen Stand auf.

Dabei vergisst man schnell, dass fast schon nebenbei eine aufkommende Bankenkrise eingedämmt wurde. Die stark gestiegenen US-Zinsen scheinen die ersten Bremsspuren zu hinterlassen, und auch die Stimmen mehren sich wieder, dass trotz des festen US-Arbeitsmarkts vielleicht doch eine mehr oder weniger große Rezession im Anmarsch sein könnte.

Das wiederum nährt die Spekulationen darüber, wann denn nun der Zinsgipfel der amerikanischen Notenbank Fed erreicht sein könnte. Also der Punkt, an dem die Zinsen nicht weiter steigen und eventuell auch wieder fallen könnten. Und da vom Zinsniveau und dem weiteren Ausblick letztlich auch die Bewertung der Aktien abhängt, hat dieser Punkt besondere Bedeutung.

Schiebt sich der Zinsgipfel noch weiter in die Zukunft, etwa weil die Inflation hoch bleibt und die Konjunktur weiterhin so robust, könnten die Aktienmärkte noch länger mit dem Bewertungsabschlag zu kämpfen haben.

In der vorherigen Ausgabe ging es an dieser Stelle des Magazins um Bonus-Zertifikate. Die spielen ihre Stärken dann aus, wenn die Kurse nur moderat fallen (bis zur Barriere) oder seitwärts laufen, und der Investor die Möglichkeit nicht aufgeben möchte, auch an stärker steigenden Kursen teilzuhaben. Doch welche Möglichkeit haben Anleger, die nun eher verhalten nach vorne blicken – sprich seitwärts oder nur leicht steigende Kurse erwarten – und für den Fall stärkerer Korrekturen gewappnet sein wollen? Für diesen Fall können Reverse Bonus-Zertifikate interessant sein. Sie funktionieren wie klassische Bonus-Zertifikate, stehen aber »auf dem Kopf«.

Betrachten wir die Funktionsweise anhand eines Beispiels: Ein Reverse Bonus-Zertifikat bezogen auf den DAX hat eine Laufzeit bis September 2023, eine Barriere von 17.200 Indexpunkten, ein Bonus-Level von 13.200 Punkten und weist einen Bonus-Betrag von 148 Euro auf. Es kostet zurzeit 130,27 Euro. Die Rückzahlung für den Fall, dass der Anleger das Produkt bis zum Laufzeitende hält, beträgt 148 Euro – sofern der Index die Barriere von 17.200 Indexpunkten während der Laufzeit nicht überschreitet. Im Gegensatz zu klassischen Bonus-Zertifikaten liegt hier die Barriere also oberhalb des momentanen DAX-Stands. Das ergibt eine absolute Rendite von 13,6 Prozent bezogen auf knapp fünf Monate Restlaufzeit.

Sinkt der DAX zusätzlich unter das Bonus-Level von 13.200 Punkten, erhöht sich die Rückzahlung. Sie beträgt dann die Differenz zwischen DAX-Stand am Bewertungstag und dem Reverse-Level, hier 28.000 Indexpunkte, geteilt durch das Bezugsverhältnis (100:1). Schließt der DAX angenommen bei 11.000 Punkten, errechnet sich die Rückzahlung wie folgt: (28.000 – 11.000) / 100 = 170 Euro.

Wird die Barriere hingegen berührt oder überschritten, erfolgt die Rückzahlung nach gleicher Formel. Schließt der DAX angenommen bei 18.500 Punkten, beträgt die Rückzahlung nur 95 Euro und ergäbe einen Verlust von 27 Prozent. Je weiter der DAX steigt, desto kleiner wird der Auszahlungsbetrag und fällt auf 0 Euro, wenn der DAX bis zum Reverse-Level steigen würde. Fällt der DAX nach dem Berühren der Barriere allerdings wieder auf angenommen 14.000 Punkte, beträgt die Rückzahlung 140 Euro und ergäbe damit trotz des Barrierebruchs eine leicht positive Rendite.

Durch die Möglichkeit, zwischen unterschiedlichen Ausstattungsvarianten wie Barrieren, Bonus-Level, Laufzeiten etc. zu wählen, können Anleger ein für sie geeignetes Chance-Risiko-Verhältnis wählen. Eine Produktsuche mit entsprechenden Filtermöglichkeiten steht unter www.sg-zertifikate.de –> Suche zur Verfügung.