Märkte

Robuste Gewinntrends unterstützen DAX — Doch monetäre Risiken nehmen weiter zu

Eine wahrscheinlich erneut besser als befürchtet verlaufende DAX-Gewinnsaison dürfte den Aktienmarkt kurzfristig weiter unterstützen. Doch die nochmalige Eintrübung der monetären Indikatoren und das niedrige Niveau der Volatilitätsindizes VDAX und VIX sind für uns wichtige negative Trends, warum wir für das zweite und dritte Quartal 2023 jeweils eine negative DAX-Entwicklung prognostizieren.

Wir stufen das monetäre Umfeld für DAX-Investoren als »negativ« ein. So ist in den vergangenen drei Monaten das Wachstum der M1-Geldmenge im Euroraum weiter von 2,4 auf –2,7 Prozent gefallen und notiert damit erstmals im negativen Bereich. Frühindikatoren wie der deutsche ifo-Index könnten demnach nach der jüngsten Erholung in den kommenden Monaten wieder fallen (siehe Grafik 1).

Grafik 1: Die M1-Geldmenge sendet Warnsignale

Euro-M1-Geldmengenwachstum in Prozent und ifo-Erwartungen

In den USA hat sich das entsprechende Geldmengenwachstum von –1,4 auf –5,8 Prozent abgeschwächt, da derzeit vor allem kleinere US-Banken fallende Bankeinlagen verkraften müssen. Zudem sind die Zinsstrukturkurven weiterhin invers. Im Euroraum liegt die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihe mit 2,4 Prozent 40 Basispunkte unter der Rendite für zwei Jahre von 2,8 Prozent. Und in den USA notiert die 10-jährige Rendite mit 3,4 Prozent 60 Basispunkte unter der 2-jährigen Rendite von 4,0 Prozent. Diese negativen monetären Indikatoren sind für uns ein entscheidender Trend, warum wir in den kommenden Monaten nochmals Schwächephasen am deutschen Aktienmarkt erwarten.

Die Entwicklung der DAX-Unternehmensgewinne werten wir als »neutral«. Für das Geschäftsjahr 2022 sind die Gewinne der DAX-Unternehmen trotz vieler Risikofaktoren überraschend um 11 Prozent gestiegen (Quelle: FactSet), und auch die DAX-Dividendensumme dürfte mit 52 Milliarden Euro um 3 Prozent über dem Vorjahresniveau liegen. Und die Gewinnerwartungen der Analysten für die Geschäftsjahre 2023 und 2024 bewegen sich seitwärts im Bereich von 1.300 (Geschäftsjahr 2023) bzw. 1.400 (Geschäftsjahr 2024) Indexpunkten (siehe Grafik 2).

Grafik 2: DAX-Gewinnerwartungen weiterhin überraschend robust

DAX-Gewinnerwartungen für Geschäftsjahre

Auch ein Blick auf die Gewinnrevisionen zeigt ein weiterhin robustes Bild. So haben die Analysten im vergangenen Quartal für 20 DAX-Unternehmen ihre Gewinnprognose für das Geschäftsjahr 2023 nach oben revidiert. Für sieben DAX-Unternehmen sind die durchschnittlichen Gewinnerwartungen von den Analysten sogar um mehr als 10 Prozent erhöht worden (siehe Tabelle 1).

Stand: 14. April 2023; Quelle: FactSet, Commerzbank Research. KGV = Kurs-Gewinn-Verhältnis.
Prognosen sind kein Indikator für die künftige Entwicklung.

Erste vorläufige Quartalszahlen von DAX-Unternehmen aus den Sektoren Auto und Chemie senden Signale, dass auch die Gewinnsaison für das erste Quartal 2023 besser als befürchtet laufen dürfte. Kurzfristig sollten die DAX-Unternehmensgewinne den Aktienmarkt daher weiter stützen.

Auch die DAX-Bewertung stufen wir als »neutral« ein. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis für den DAX liegt mit 12 leicht unter dem 10-Jahres-Durchschnitt von 13, und das Kurs-Buchwert-Verhältnis notiert mit 1,5 im Bereich des Zehnjahresmittels. Die erwartete DAX-Dividendenrendite von 3,4 Prozent liegt etwas über dem 10-Jahres-Durchschnitt von 3,2 Prozent. Jedoch ist die Rendite für BBB-Unternehmensanleihen im Euroraum in den vergangenen zwölf Monaten von 2,0 Prozent auf zurzeit 4,6 Prozent gestiegen, sodass DAX-Dividendenrenditen im relativen Vergleich deutlich an Attraktivität verloren haben.

Und das Anlegersentiment werten wir als »negativ«, da die implizite Aktienvolatilität nach den jüngsten Kursgewinnen wieder auf einem niedrigen Niveau notiert. Unsere Strategie für 2023 bleibt, dass Anleger vorsichtiger agieren sollten, sobald der VDAX für den DAX und der VIX für den S&P 500 beide unter die Marke von 20 fallen. Das momentane Niveau von 18 für den VDAX und 19 für den VIX spricht daher dafür, Aktienpositionen schrittweise etwas abzubauen. In nervösen Marktphasen mit einem VDAX und VIX jeweils über 30 sollten Investoren dagegen Aktienpositionen sukzessive ausbauen. Dieses Jahr gab es jedoch bislang nur kurz eine solche Phase hoher Unsicherheit, nachdem – infolge der Credit-Suisse-Übernahme durch die UBS – Investoren in AT1-Nachranganleihen der Credit Suisse einen Totalverlust hinnehmen mussten.

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WKN

Basiswert

Cap

Discount

Max. Rendite p.a.

Bewertungstag

Geld-/Briefkurs

SN0 TAN

DAX

11.800,00 Pkt.

27,74 %

5,33 %

15.12.2023

113,90/113,91 EUR

SN2 UUG

DAX

15.950,00 Pkt.

6,11 %

11,58 %

15.12.2023

147,95/147,96 EUR

SQ8 KPR

HeidelbergCement

70,00 EUR

10,57 %

17,49 %

15.12.2023

62,59/62,62 EUR

SN7 APX

Zalando

24,00 EUR

40,03 %

10,67 %

15.12.2023

22,37/22,39 EUR

SN7 ADH

Commerzbank

7,00 EUR

38,91 %

9,71 %

15.12.2023

6,56/6,57 EUR

SQ6 PGY

Volkswagen Vz.

80,00 EUR

36,98 %

6,95 %

15.12.2023

76,40/76,42 EUR

SN4 VLD

Infineon

23,00 EUR

36,15 %

7,45 %

15.12.2023

21,89/21,90 EUR

Faktor-Optionsscheine

WKN

Basiswert

Strategie

Faktor

Laufzeit

Geld-/Briefkurs

SD4 TVH

DAX

Long

4

Unbegrenzt

3,73/3,74 EUR

SQ4 DB6

DAX

Short

–4

Unbegrenzt

6,43/6,44 EUR

SD2 3UY

HeidelbergCement

Long

4

Unbegrenzt

4,34/4,38 EUR

SV2 2WF

HeidelbergCement

Short

–4

Unbegrenzt

8,37/8,45 EUR

SN2 7Z8

Zalando

Long

4

Unbegrenzt

3,00/3,04 EUR

SQ6 Z9Q

Zalando

Short

–4

Unbegrenzt

6,24/6,29 EUR

SH3 UQA

Commerzbank

Long

4

Unbegrenzt

17,14/17,29 EUR

SV1 PC1

Commerzbank

Short

–4

Unbegrenzt

8,07/8,14 EUR

SH3 USF

Volkswagen Vz.

Long

4

Unbegrenzt

5,16/5,21 EUR

SN2 Z1T

Volkswagen Vz.

Short

–4

Unbegrenzt

5,29/5,33 EUR

SD5 3LZ

Infineon

Long

4

Unbegrenzt

2,06/2,07 EUR

SQ4 K4F

Infineon

Short

–4

Unbegrenzt

3,99/4,02 EUR

Stand: 20. April 2023; Quelle: Société Générale

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