Märkte

NVIDIA: Rückenwind durch Künstliche-Intelligenz-Anwendungen hält an

NVIDIA ist nach unserer Einschätzung sehr gut positioniert, um auch weiterhin von wachstumsstarken neuen Endmärkten, speziell im Bereich Künstliche Intelligenz, zu profitieren. Der massiv einsetzende Rückenwind durch Künstliche-Intelligenz-Anwendungen in Verbindung mit NVIDIAs neu angelaufenem Produktzyklus unterstützt die Rückkehr zu hohen Wachstumsraten. Mittelfristig sehen wir ein attraktives Chance-Risiko-Potenzial.

Basistechnologien für Künstliche-Intelligenz-Anwendungen
NVIDIA als Marktführer bei Grafikprozessoren (GPU – Graphic Processing Units) ist unseres Erachtens sehr gut positioniert, um seine starke technologische Position auszuweiten und von wachstumsstarken neuen Endmärkten zu profitieren. Durch die Erweiterung des Produkt- und Plattformportfolios erschließen sich zusätzliche Umsatzpotenziale in den Bereichen Künstliche Intelligenz, High Performance Computing, Visualisierung virtueller Welten und assistierte/autonome automobile Anwendungen.

Für NVIDIA sprechen unseres Erachtens die hohe Innovationsfähigkeit, eine starke Marktpositionierung und Produktpipeline. Das größte Segment Datacenter profitiert massiv von der Nachfrage nach KI-Produkten, die durch die »Beschleuniger«-Prozessoren H100 und das Vorgängerprodukt A100 bedient wird. Der Umbau der Datacenter-Infrastruktur zur Unterstützung von KI-Anwendungen, beispielsweise von Alphabet, Microsoft oder Meta, befindet sich zwar noch am Anfang, und derzeit sind NVIDIAs Umsätze bereits doppelt so hoch wie Intels und AMDs Serverumsätze zusammen. Darüber hinaus profitiert NVIDIA auch im Rahmen seiner Diversifikationsstrategie beispielsweise von Anwendungen für assistiertes/autonomes Fahren. Allerdings wird unseres Erachtens der Einfluss der neuen Geschäftsfelder aufgrund von Produkt- und Investitionszyklen der Kunden frühestens ab 2025 deutlicher im Umsatz zu spüren sein.

Kernrisiken für eine Investition in NVIDIA sind unseres Erachtens: 1. Der Handelskonflikt zwischen den USA und China und eine potenzielle weitere Verschärfung der US-Exportrestriktionen für Hochtechnologie. Diese könnten NVIDIAs Wachstum- und damit das Risikoprofil der Aktie deutlich negativ beeinflussen. 2. Die Erwartungen des Kapitalmarktes sind nach zwei sehr starken Quartalen deutlich angestiegen. Ein temporäres Abflauen der Wachstumsdynamik der Umsätze ist ein potenzielles Risiko, weil NVIDIAs Kunden die bereits erworbenen Kapazitäten erst einmal in die Produktion bringen müssen. Weitere Aspekte sind die Abhängigkeit des Segments Gaming von der zyklischen Konsumneigung der Verbraucher sowie der anhaltende Wettbewerbsdruck durch die Verfolger AMD und Intel.

Mittelfristig sehen wir ein attraktives Chance-Risiko-Potenzial. NVIDIAs Strategie, das Produktportfolio und die adressierbaren Endmärkte zu diversifizieren, sollte sich auch weiterhin auszahlen. Der massiv einsetzende Rückenwind durch Künstliche-Intelligenz-Anwendungen und der 2023 angelaufene Produktzyklus unterstützen weiterhin das dynamische Umsatz- und Ergebniswachstum.

Grafik 1: Wertentwicklung NVIDIA

Stand: 30. August 2023; Quelle: Reuters
Frühere Wertentwicklungen sind kein Indikator für die künftige Wertentwicklung. Weitere Informationen zu der hier dargestellten Wertentwicklung entnehmen Sie bitte den Angaben unter Rechtliche Hinweise.

Geschäftsmodell und operatives Geschäft – von der reinen Hardware zu Plattformlösungen
NVIDIA ist ein technologisch führendes Halbleiterunternehmen, das integrierte Plattformen auf Basis von Hardware (GPU) und Software entwickelt und vertreibt. Das Unternehmen arbeitet nach dem Fabless-Prinzip, das heißt, es besitzt keine eigenen Fertigungsstätten und ist daher auf Auftragsfertiger wie beispielsweise TSMC angewiesen. GPUs waren ursprünglich für die Beschleunigung der Grafikfunktionen bei Computern vorgesehen. Durch ihre multidimensionalen Verarbeitungsfähigkeiten werden sie seit einiger Zeit genutzt, um Rechenleistung vom Hauptprozessor (CPU) eines Computers auf hochspezialisierte GPUs zu verlagern. Dadurch werden vielfältige neue Anwendungsgebiete eröffnet. Sie reichen über die klassischen Einsätze im Bereich des Gamings (Computerspiele) weit hinaus und erstrecken sich auf die Visualisierung virtueller Welten, Künstliche Intelligenz (maschinelles Lernen, Deep Learning), Big-Data-Analysen, High Performance Computing (HPC) bis zum assistierten/autonomen Fahren.

Vier berichtspflichtige Segmente – Datacenter und Gaming dominieren den Umsatz
Das Unternehmen berichtet den Umsatz nach vier Segmenten, wobei Datacenter (beispielsweise Cloud-Computing, Künstliche-Intelligenz-Anwendungen) und Gaming (PC/Mobile Computerspiele-Anwendungen) klar im Mittelpunkt stehen.

Datacenter (ca. 76 Prozent Umsatzanteil im zweiten Quartal Geschäftsjahr 2024):
Die NVIDIA-Plattformen finden sich weltweit in praktisch allen Standardservern der namhaften Computerhersteller wieder. Cloud-Anbieter und sogenannte Hyperscaler wie Amazon, Alphabet, Alibaba oder Microsoft, greifen auf GPUs von NVIDIA zurück, um ihre Systeme, das heißt Algorithmen, zu trainieren. Die Lösungen dienen zur Beschleunigung von Rechenleistungen, um sowohl Künstliche Intelligenz als auch High-Performance-Computing-Workloads, Modelle und Simulationen zu optimieren. Größe und Komplexität von Deep-Learning-Modellen erfordern Systeme mit großen Mengen an Arbeitsspeicher, enormer Rechenleistung und schnellem Datenaustausch, um Muster zu erkennen, logische Schlussfolgerungen zu ziehen und Ergebnisse zu simulieren.

Das Wachstum im Bereich Datacenter wird getrieben von Investitionsbudgets der Cloud-Computing-/Hyperscaler-Dienstleister. Dabei stehen neben dem weiteren Ausbau der Infrastrukturen in den Bereichen Big-Data-Analysen speziell Künstliche-Intelligenz-Anwendungen im Mittelpunkt. NVIDIA unterstützt bzw. bedient die Nachfrage mit der neuen Produktgeneration (H100) basierend auf der Hopper-Architektur. Der Nachfolger der Ampere-Architektur (A100) liefert drei- bis sechsmal bessere Performancewerte und schafft damit einen Mehrwert, der sich allerdings auch in einem deutlich höheren Preis niederschlägt. NVIDIA weitet darüber hinaus auch seine Produktpalette im Rahmen der Drei-Chip-Strategie (GPU, CPU, DPU) mit »Superchips« (Kombination von Hopper (CPU) und Grace (GPU)) aus. Diese Plattform ist ausgerichtet auf das obere Ende des High Performance Computing (HPC).

Grafik 2: NVIDIA führend bei der Anzahl der Nennungen von »KI« und artverwandten Begriffen

(während der Telefonkonferenzen zum Juni/Juli-Berichtsquartal)*

Gaming (ca. 18 Prozent Umsatzanteil im zweiten Quartal Geschäftsjahr 2024):
NVIDIA führte bereits 1999 sehr leistungsfähige Grafikkarten/Prozessoren (GPU) unter der Marke »GeForce« in den Markt ein. Fokus waren und sind Computerspiele (PC-Gaming), wobei NVIDIA den Markt für diskrete Grafikkarten/Prozessoren, das heißt nicht in andere Chipsätze bereits integrierte Grafikfunktionalitäten, mit einem Marktteil von ca. 80 Prozent dominiert.

NVIDIA geht davon aus, dass es derzeit mehr als 3 Milliarden Gamer weltweit gibt, davon rund 25 Prozent PC-Gamer, die die adressierbare Kernzielgruppe für NVIDIA darstellen. Das Wachstum ist abhängig von der Entwicklung der Nutzerzahlen (»Gamern«), den Leistungsanforderungen der Spiele und den abgesetzten Stückzahlen von PC/Notebooks etc., die direkt oder nach dem Kauf mit spezialisierten Grafikkarten aufgerüstet werden. Auch wenn die konsumgetriebene Nachfrage nach PC und Grafikkarten eher schwach ist, so sollten die Wachstumsraten unterstützt durch den neuen Produktzyklus (NVIDIA GeForce RTX-40-Serie) mittelfristig wieder anziehen.

Zentrales Risiko ist die weitere Verschärfung der Exportrestriktionen für Hochtechnologie
Seit die USA neue Exportsanktionen im August 2022 erlassen haben, benötigen alle Halbleiterunternehmen ausdrücklich Lizenzgenehmigungen der US-Regierung, um künftig hochmoderne Prozessortechnologie weiterhin nach China (bzw. nach Russland) liefern zu dürfen. Im Fokus bei NVIDIA stehen dabei die mit High-End-Datacenter-GPUs A100 (Ampere) und speziell die neueren H100-Prozessoren (Hopper). Sie können über die eigentliche Verwendung in Datacentern und Servern allerdings, wie nahezu jeder andere Halbleiter auch, für militärische Zwecke verwendet werden. Zurzeit liefert NVIDIA leistungsreduzierte Produkte nach China. Weitere Sanktionen bleiben aber ein immanentes Risiko für alle Hochtechnologieunternehmen, die chinesische Kunden bedienen. Die Nachfrage der US-Kunden nach NVIDIAs Lösungen ist allerdings momentan so hoch, dass nach unserer Einschätzung auch weitere Sanktionen zumindest temporär kompensiert werden könnten.

CEO und Gründer Jensen Huang ist seit nahezu 30 Jahren an Bord und ein Garant für den Erfolg
CEO Jensen Huang hat das Unternehmen 1993 mit Chris Malachowsky gegründet und ist seitdem NVIDIA-CEO. Jensen Huang wurde bereits 2017 vom Magazin »Fortune« als »Businessperson of the Year« ausgezeichnet. 2019 führte er beim Harvard Business Review die Liste der 100 besten CEOs der Welt an. Die weitere personelle Besetzung des Topmanagements – CFO Colette Kress und COO Jay Puri – ist seit 2013 bzw. 2005 unverändert.

NVIDIA hält Topmarktpositionen, aber der Wettbewerb nimmt zu
NVIDIA nimmt mit seinen Kernprodukten und den adressierbaren Märkten kontinuierlich Toppositionen ein. Das Unternehmen ist der Marktführer bei PC-Gaming mit über 80 Prozent Marktanteil bei Prozessoren (GPU) für diskrete, das heißt nicht in andere Chipsätze integrierte Grafikkarten.

Zwar ist im Bereich der klassischen CPUs für Serveranwendungen neben AMD Intel der klar dominierende Wettbewerber. Allerdings ist NVIDIA führend beim Umbau der Datacenter-Infrastruktur für Künstliche-Intelligenz-Anwendungen auf Basis von GPUs. Das zeigt sich auch daran, dass NVIDIAs Umsätze derzeit doppelt so hoch wie Intels und AMDs Serverumsätze zusammen sind. Dennoch sind Intel und AMD als Verfolger unseres Erachtens aufgrund der guten Produktpipelines und des hohen Innovationspotenzials nicht zu unterschätzen.

Die Ausweitung der Endmärkte und Produkte über KI hinaus bedingt, dass auch neue Wettbewerber auf den Plan treten. Beispielsweise bei automobilen Anwendungen, wo Unternehmen wie Infineon, STM, Microchip oder NXP eine starke Marktposition aufweisen, wenn auch teilweise in anderen Submärkten.

Berichterstattung zweites Quartal Geschäftsjahr 2024: Strukturell hohe Nachfrage nach KI-Infrastrukturlösungen hält an
NVIDIA erzielte im abgelaufenen zweiten Quartal (Fiskaljahr 2024) per Ende Juli einen Umsatz von ca. 13,5 Milliarden US-Dollar (+101 Prozent gegenüber dem Vorjahr) und einen adjustierten Gewinn pro Aktie von 2,48 US-Dollar. Der Umsatz des Segments Gaming mit 2,49 Milliarden US-Dollar (+11 Prozent gegenüber dem Vorjahr) wurde unterstützt durch den Roll-out neuer Produktgenerationen und einer stabilisierten Nachfrage. Das Segment Datacenter erzielte einen Umsatz von 10,3 Milliarden US-Dollar (+171 Prozent gegenüber dem Vorjahr).

Die Wachstumsdynamik des Vorquartals beschleunigte sich nochmals. Cloud-Anbieter und Hyperscaler investieren in den Umbau der Datencenter-Infrastruktur und fragen NVIDIAs KI-Lösungen, »Grace/Hopper« Beschleuniger-Prozessoren, weiter massiv nach.

Für das laufende dritte Quartal per Ende Oktober prognostiziert das Management einen Umsatz im Mittelpunkt der Prognosespanne von rund 16 Milliarden US-Dollar (Markterwartung 12,5 Milliarden US-Dollar). Damit würde das Datacenter-Segment um rund 30 Prozent gegenüber dem Vorquartal wachsen und die Kommentare des Managements deuten darauf hin, dass auch in den Folgequartalen ein sequenzielles Wachstum erwartet werden kann.

Produktidee: PARTIZIPIEREN SIE AN DER ENTWICKLUNG DER NVIDIA-AKTIE

Nutzen Sie die Experten-Einschätzungen und partizipieren Sie an der Entwicklung der NVIDIA-Aktie. Ein Überblick über das gesamte Produktspektrum an Optionsscheinen und Zertifikaten steht Ihnen im Internet unter www.sg-zertifikate.de zur Verfügung.

Aber Achtung: Da die von Société Générale angebotenen Produkte in Euro notieren, der Handelspreis der NVIDIA-Aktie allerdings in US-Dollar, besteht für den Investor ein Währungsrisiko, wenn der Euro/US-Dollar-Wechselkurs steigen sollte. Um das Wechselkursrisiko für den Anleger auszuschalten, bietet Société Générale in der Regel neben einer nicht währungsgesicherten Variante (Non-Quanto) auch eine währungsgesicherte bzw. währungsoptimierte (Quanto) Variante an.

Discount-Zertifikate

WKN

Basiswert

Cap

Discount

Max. Rendite p.a.

Quanto

Bewertungstag

Geld-/Briefkurs

SV9 PC6

NVIDIA

300,00 USD

38,43 %

11,37 %

Nein

20.09.2024

250,89/250,97 EUR

SV9 PC7

NVIDIA

350,00 USD

30,57 %

15,06 %

Nein

20.09.2024

283,01/283,11 EUR

SV9 PC8

NVIDIA

400,00 USD

23,79 %

19,98 %

Nein

20.09.2024

310,00/310,13 EUR

SV9 PC9

NVIDIA

450,00 USD

18,45 %

25,76 %

Nein

20.09.2024

332,71/332,85 EUR

BEST Turbo-Optionsscheine

WKN

Basiswert

Typ

Basispreis/Knock-Out-Barriere

Hebel

Quanto

Laufzeit

Geld-/Briefkurs

SW1 GV4

NVIDIA

Call

307,0545 USD

3,3

Nein

Unbegrenzt

12,41/12,43 EUR

SV6 R7S

NVIDIA

Call

339,6797 USD

4,4

Nein

Unbegrenzt

9,28/9,30 EUR

SV9 BLC

NVIDIA

Call

388,2306 USD

8,3

Nein

Unbegrenzt

4,83/4,85 EUR

SV9 RZL

NVIDIA

Put

590,2459 USD

2,8

Nein

Unbegrenzt

14,53/14,55 EUR

SV9 RZG

NVIDIA

Put

527,1876 USD

4,7

Nein

Unbegrenzt

8,58/8,60 EUR

SV9 3QJ

NVIDIA

Put

497,1801 USD

7,0

Nein

Unbegrenzt

5,85/5,87 EUR

Faktor-Optionsscheine

WKN

Basiswert

Strategie

Faktor

Laufzeit

Geld-/Briefkurs

SF3 2Y7

NVIDIA

Long

2

Unbegrenzt

13,18/13,19 EUR

SB0 1K3

NVIDIA

Long

4

Unbegrenzt

22,24/22,49 EUR

SN8 4GC

NVIDIA

Long

8

Unbegrenzt

11,65/11,79 EUR

SV6 0UR

NVIDIA

Short

–2

Unbegrenzt

14,55/14,57 EUR

SV7 RVY

NVIDIA

Short

–4

Unbegrenzt

14,31/14,34 EUR

SV9 USA

NVIDIA

Short

–8

Unbegrenzt

11,05/11,19 EUR

Stand: 20. September 2023; Quelle: Société Générale

Die Darstellung der genannten Produkte erfolgt zu Informationszwecken lediglich in Kurzform und stellt einen Auszug aus dem Gesamtangebot von Société Générale sowie keine Anlageempfehlung dar. Die maßgeblichen Produktinformationen stehen im Internet unter www.sg-zertifikate.de zur Verfügung. Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie bei Klick auf die WKN. Sie sind im Begriff, ein komplexes Produkt zu erwerben, das nicht einfach ist und schwer zu verstehen sein kann. Bitte beachten Sie, dass bestimmte Produkte nur für kurzfristige Anlagezeiträume geeignet sind. Wir empfehlen Interessenten und potenziellen Anlegern, den Basisprospekt und die Endgültigen Bedingungen zu lesen, bevor sie eine Anlageentscheidung treffen, um sich möglichst umfassend über die potenziellen Risiken und Chancen des Wertpapiers zu informieren, insbesondere, um die potenziellen Risiken und Chancen der Entscheidung, in die Wertpapiere zu investieren, vollends zu verstehen. Die Billigung des Basisprospekts durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht ist nicht als ihre Befürwortung der angebotenen Wertpapiere zu verstehen.