Technische Analyse

Die wichtigsten Trading-Regeln, Teil 3

In dieser Ausgabe setzen wir die Reihe zu wichtigen Leitsätzen und Handelsmaximen für aktive Anleger fort.

Stocken Sie keine Verlustpositionen auf
Sehr eng verbunden mit der Regel, die Verluste bei einer eingegangenen Trading-Position zu begrenzen, ist die Regel, Verlustpositionen nicht aufzustocken. Vor allem Anleger, die ihre Kaufargumente aus einer Analyse der Fundamentaldaten eines Unternehmens ableiten, neigen dazu, eine Aktie als umso attraktiver anzusehen, je tiefer sie im Kurs fällt. Dies setzt natürlich voraus, dass sich die Fundamentaldaten nicht zwischenzeitlich zum Negativen verändert haben. Während eine solche Sichtweise im Rahmen beispielsweise eines langfristigen Vermögensaufbaus mit einem ETF-Sparplan mit Blick auf den sogenannten Cost-averaging-Effekt sinnvoll sein mag, stellt sich das im technisch orientierten Trading in der Regel völlig anders dar. Denn hier versucht der Anleger, vom existierenden Trend zu profitieren. Etwas anderes gilt lediglich für den Fall des im Voraus geplanten gestaffelten antizyklischen Einstiegs. Dabei wird eine Korrektur ausgenutzt, um eine Position in Richtung des übergeordneten Trends aufzubauen. Der Unsicherheit, wo die Korrektur endet, wird durch eine Staffelung der Einstiege (in der Regel zwei oder drei) Rechnung getragen. Da hier von vornherein keine »ganze« Position eingenommen wird, sondern bewusst jeweils nur eine Teilposition, liegt kein »Verbilligen« im eigentlichen Sinne vor. Wichtig ist, dass das Gesamtrisiko für das Depot mit der Summe der Teilpositionen im Fall des Ausgestopptwerdens nicht das im Voraus bestimmte sinnvolle Niveau überschreitet (in der Regel 0,5 bis 2,0 Prozent des Trading-Depots).

Diversifizieren Sie
Um das Risiko zu streuen und die Equity-Kurve zu glätten, sollten Anleger niemals alles auf eine Karte setzen. Ein Portfolio kann beispielsweise im Aktienbereich über Engagements in verschiedenen Ländern und unterschiedlichen Sektoren diversifiziert werden. Daneben ist eine Streuung über verschiedene Assetklassen (Aktien/Anleihen/Rohstoffe) hinweg sinnvoll. Ziel ist es, im Depot möglichst wenig korrelierende Einzelpositionen zu haben. Dabei ist zu beachten, dass Korrelationen im Zeitverlauf nicht statisch, sondern Veränderungen unterworfen sind. Zudem sollte es mit der Diversifikation andererseits mit Blick auf die Anzahl der Einzelpositionen auch nicht übertrieben werden. Einem typischen Privatanleger dürfte es angesichts des Zeitaufwands in der Regel schwerfallen, mehr als 10 bis 15 Einzelwerte zu überwachen.

Handeln Sie nicht impulsiv
Eine wichtige Trading-Regel besagt, man solle nicht impulsiv handeln. Dies bedeutet, dass man zum einem einen wohldurchdachten – und möglichst schriftlich niedergelegten – Plan für die eigene Handelsstrategie haben sollte. Zum anderen sollte man sich dann natürlich auch an diesen Plan halten. Hilfreich hierbei ist es, wenn man die Kursbewegungen und den Nachrichtenfluss innerhalb des Tages ignoriert und sich erst nach Handelsschluss damit auseinandersetzt. Etwas anderes gilt naturgemäß für Day-Trader. An das ganz kurzfristige (Intraday-)Trading sollte man sich – wenn überhaupt – jedoch erst dann heranwagen, wenn man das Handeln in den höheren Zeitebenen bereits beherrscht.