Märkte
Japan: Powerfrau entfacht Kursfeuerwerk
Die Aussicht auf eine wirtschaftsfreundliche Politik schiebt zusammen mit dem KI-Boom die Börse in Tokio an. Im Oktober verbuchte der Nikkei 225 den besten Monat seit mehr als drei Jahrzehnten. Anleger können mit Partizipations-Zertifikaten darauf setzen, dass die Rally in Fernost weitergeht – es gibt aber auch defensivere Investmentalternativen.
Am 18. Dezember 2025 wartet ein geldpolitischer »Superdonnerstag« auf die Kapitalmärkte. Neben der Europäischen Zentralbank (EZB) tagen dann die Bank of England (BoE) sowie einen Tag später die Bank of Japan (BoJ). Während die beiden europäischen Institutionen am selben Tag ihre Beschlüsse treffen, geht das Jahr aus geldpolitischer Sicht in Tokio zu Ende. Am 19. Dezember gibt die BoJ ihre weitere Marschroute bekannt. Das von Kazuo Ueda geleitete Entscheidungsgremium steht vor einer kniffeligen Aufgabe. Im September bewegte sich Japans Konsumentenpreisindex um 2,9 Prozent über dem Wert des Vorjahresmonats. Damit übertraf die Inflation das von der BoJ angepeilte Niveau von 2 Prozent deutlich. Trotz der enormen Diskrepanz hat die Notenbank den Leitzins im Oktober unverändert bei 0,5 Prozent belassen. An dieser Stelle kommt die neue starke Frau Japans ins Spiel. Wenige Tage vor der jüngsten BoJ-Sitzung war Sanae Takaichi als Regierungschefin angetreten. Sie wünscht sich explizit tiefe Zinsen, um die Staatskasse zu entlasten und der Wirtschaft unter die Arme zu greifen.
Grafik 1: Entwicklung Nikkei 225 (fünf Jahre)

Stand: 14. November 2025; Quelle: Reuters
Frühere Wertentwicklungen sind kein Indikator für die künftige Wertentwicklung. Weitere Informationen zu der hier dargestellten Wertentwicklung entnehmen Sie bitte den Angaben in den Rechtlichen Hinweisen.
Prominenter Mentor
Während die »Powerfrau« bei den Währungshütern wohl durchaus für Grübeln sorgt, löste Takaichi an der keine 20 Gehminuten von der BoJ-Zentrale entfernten Tokioter Börse pure Euphorie aus. Allein im Oktober legte der Nikkei 225 um 17 Prozent zu und erlebte damit den stärksten Monat seit Januar 1994. Investoren setzen darauf, dass die neue Premierministerin einen mit der Politik ihres Mentors, Shinzo Abe, vergleichbaren Kurs fährt. In seiner Zeit als Regierungschef hatte der 2022 ermordete Politiker versucht, Japan mit Konjunkturprogrammen, billigem Geld und einer Deregulierung aus der ökonomischen Lethargie zu reißen. In Anlehnung an den in den 2010er-Jahren geprägten Begriff der »Abenomics« setzen die Märkte neuerdings auf die »Sanaenomics«.
Für Kauflaune sorgte an der Börse in Tokio aber nicht nur die Aussicht auf einen fiskalischen Impuls. Aufhorchen ließ Takaichi zudem durch ein Treffen mit US-Präsident Donald Trump. Beim Gipfel wurde der im Rahmen der im Sommer getroffenen Zollvereinbarung gefasste Plan massiver japanischer Investitionen in den Staaten konkretisiert. Bei den vereinbarten Projekten mit einem Volumen von insgesamt rund 400 Milliarden US-Dollar spielt neben Energieerzeugung und Seltenen Erden der Bereich Künstliche Intelligenz eine wichtige Rolle. Namhafte japanische Unternehmen wie Toshiba, Hitachi oder Mitsubishi Electric sollen helfen, den KI-Boom in den USA voranzutreiben.
Unterschiedliche Anlagelösungen
Diese Pläne sprechen zusammen mit den »Sanaenomics« dafür, dass der Nikkei 225 seine Aufwärtsbewegung fortsetzt. Allerdings gibt es auch Risiken. Zu den Gefahren, dass Real- und Geldpolitik die Inflation nicht in den Griff bekommen und Japans Wirtschaft lahmt, zählt eine schwächelnde Weltkonjunktur. Hinzu kommt die Bewertung; sie liegt für die japanischen Large Caps mittlerweile deutlich über dem langjährigen Durchschnitt. Sollten die Pläne der neuen Regierungschefin aufgehen, dürfte der Markt bereit sein, das in Kauf zu nehmen. Anleger, die auf das positive Szenario setzen möchten, können sich den Nikkei 225 über ein Partizipations-Zertifikat (WKN: SW2 6AM) in das Depot holen. Das Zertifikat folgt dem japanischen Leitindex ohne Laufzeitbegrenzung. Da es in Euro gehandelt wird und nicht währungsgesichert ist, können Schwankungen zwischen der Produktwährung und dem japanischen Yen den Wert – negativ oder positiv – beeinflussen. Die Gebühr für das Zertifikat beträgt 0,50 Prozent p.a.
Auf eine weitestgehend stabile Entwicklung beim Nikkei 225 zielen Discount-Zertifikate ab. Hier gilt es für den Index, am Laufzeitende auf oder über dem Cap zu stehen. Geht dieses Kalkül auf, fahren Anleger die Maximalrendite ein. Außerdem erfolgt der Einstieg mit einem Discount. In diesem Umfang könnte der Basiswert am Bewertungstag nachgegeben haben, ohne den Kapitaleinsatz zu gefährden. In der Tabelle sind zwei Discount-Zertifikate auf den Nikkei 225 aufgeführt, deren Laufzeit jeweils im Juni 2026 endet. Wie bei allen Investments in Zertifikate gilt es zu beachten, dass neben dem Marktrisiko, sprich, dass Anleger bei einer ungünstigen Entwicklung des Basiswerts einen Kapitalverlust erleiden können, auch das Emittentenrisiko getragen werden muss, da Zertifikate keiner Einlagensicherung unterliegen.
Produktidee: Zertifikate auf den Nikkei 225
Unlimited Index-Zertifikat
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WKN |
Basiswert |
Laufzeit |
Quanto |
Berechnungsgebühr* |
Geld-/Briefkurs |
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Nikkei 225 |
Unbegrenzt |
Nein |
0,50 % p.a. |
13,36/13,38 EUR |
Discount-Zertifikate
Stand: 19. November 2025; Quelle: Société Générale
*Bitte beachten Sie, dass neben der Berechnungsgebühr noch weitere Gebühren, Provisionen und andere Entgelte (wie zum Beispiel Orderentgelte und Depotkosten) anfallen können, die ebenfalls die Wertentwicklung des Zertifikats mindern. Genaue Informationen zu Ihren individuellen Kosten erhalten Sie von der depotführenden Sparkasse/Bank, über die Sie die Wertpapiere erwerben.
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