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DAX auf Richtungssuche – So können Anleger damit umgehen
Wirtschaft und Börse sind einfach spannend. Nie statisch – immer in Bewegung. Mal verständlich – mal ein Rätsel. Vielleicht ergeht es Ihnen beim Lesen dieser Zeilen ähnlich.
Nur 7 Prozent notiert der DAX zurzeit unter seinem Allzeithoch (siehe Grafik 1). Das lag am 18. November 2021 bei 16.290 Punkten. Zu dieser Zeit war die Welt noch eine vollkommen andere. Der EZB-Einlagenzins lag noch bei –0,5 Prozent. Experten rechneten mit einem schnellen Rückgang der Inflation, vom Ukraine-Krieg ganz zu schweigen. Heute, eineinhalb Jahre später, sprechen wir über eine hartnäckige und hohe Inflation, sinkende Gewinntrends bei vielen börsennotierten Unternehmen und stark gestiegene Zinsen. Mittlerweile sind sogar Sparkonten und Anleihen wieder attraktiv – ein Umfeld, mit dem sich Aktien historisch betrachtet eher schwertun. Angesichts dieser fundamentalen Änderungen ist es schon verwunderlich, wie gut sich der DAX weiterhin hält. Doch was heißt das? Droht ein böses Erwachen, oder kommt es am Ende gar nicht so schlimm? Die Zukunft wird es zeigen.
Stand: 14. März 2023; Quelle: Reuters
Frühere Wertentwicklungen sind kein Indikator für die künftige Wertentwicklung. Weitere Informationen zu der hier dargestellten Wertentwicklung entnehmen Sie bitte den Angaben in den Rechtlichen Hinweisen.
Wer als Anleger im Augenblick mit dieser Situation konfrontiert ist, wird sich fragen, welche Möglichkeiten sich jetzt bieten. Wem ein Direktinvestment in den Aktienmarkt angesichts der Korrekturgefahr nicht sinnvoll erscheint, findet möglicherweise bei den Anlagezertifikaten Lösungen. Dies zeigt auch die aktuelle Statistik des Deutschen Derivateverbands (DDV), wonach die in Zertifikaten angelegten Volumen deutlich gestiegen sind, zuletzt auf über 80 Milliarden Euro (siehe Grafik 2). Das ist der höchste Wert seit Ende 2014.
Anleger, die von eher seitwärts verlaufenden Kursen ausgehen, aber auch nicht ausschließen wollen, dass die Märkte weiter steigen, können sich klassische Bonus-Zertifikate einmal genau ansehen. Bonus-Zertifikate zahlen einen festen Bonusbetrag aus, sofern die Barriere während der Laufzeit nicht berührt wird. Somit fungiert der Abstand bis zur Barriere als Risikopuffer. Anleger können also eine positive Rendite erzielen, wenn der Basiswert seitwärts verläuft oder maximal bis zur Barriere fällt. Steigt der Basiswert hingegen über das sogenannte Bonuslevel hinaus, nehmen Anleger an diesen Kursgewinnen ebenfalls teil.
Doch was passiert, wenn die Barriere berührt wird? In diesem Fall sind Anleger ab dem sogenannten Barriere-Ereignis so gestellt, als hätten sie direkt in den Basiswert investiert. Bleibt er niedrig oder sinkt weiter, erleiden auch die Inhaber von Bonus-Zertifikaten entsprechende Verluste. Steigt der Basiswert nach dem Barriere-Ereignis aber, partizipieren Anleger an diesen Kursgewinnen und können, abhängig vom Kaufpreis des Zertifikats, auch wieder in die Gewinnzone kommen.
Deutlicher wird die Funktionsweise an einem konkreten Beispiel (Stand 13. März 2023)
Ein Bonus-Zertifikat bezogen auf den DAX mit einer Laufzeit bis zum 15. Dezember 2023 und einer Barriere bei 11.800 Indexpunkten kostet zurzeit 161,61 Euro und zahlt einen Bonusbetrag von 175 Euro aus. Das Bezugsverhältnis ist 100:1.
Fällt der DAX bis zum Laufzeitende nicht unter 11.800 Indexpunkte, erzielen Anleger so eine Rendite von 8,3 Prozent bezogen auf neun Monate Restlaufzeit. Steigt der Index über das Bonuslevel (hier 17.500 Indexpunkte) auf beispielsweise 18.000 Punkte bis zum Bewertungstag, erhöht sich auch die Rendite, da Anleger dann 180 Euro ausgezahlt bekommen.
Berührt der DAX allerdings die Barriere von 11.800 Indexpunkten, erhalten Anleger am Laufzeitende den Schlusskurs des DAX am Bewertungstag ausgezahlt, geteilt durch das Bezugsverhältnis. Notiert der DAX nach dem Barriere-Ereignis am Laufzeitende also beispielsweise bei 12.500 Indexpunkten, erhalten Anleger 125 Euro ausgezahlt. Bezogen auf den Kaufpreis des Zertifikats von 161,61 Euro ist dies ein Verlust von 22,7 Prozent. Steigt der DAX allerdings nach dem Barriere-Ereignis auf beispielsweise 18.000 Punkte, ist die Rendite die gleiche, wie wenn die Barriere nicht berührt worden wäre. Anleger erhalten dann ebenfalls 180 Euro pro Zertifikat.
Um dem individuellen Risiko Rechnung zu tragen, können Anleger neben der Laufzeit auch die Barriere und das Bonuslevel frei wählen. Dabei gilt: Je höher der Risikopuffer ist, desto geringer ist die erzielbare Rendite und andersherum. Anlegern steht auf der Webseite www.sg-zertifikate.de eine komfortable Suchfunktion mit entsprechenden Filterfunktionen zur Verfügung.