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Schwacher Aktienmarkt – Jetzt gehts erstmal zum Discounter
Für den DAX könnte das Jahr 2022 ein versöhnliches Ende nehmen. Obwohl das deutsche Leitbarometer noch im Januar einen neuen Höchststand bei 16.285,35 Punkten markieren konnte, rutschte es bis September immer weiter ins Minus. Am 28. September 2022 lag der Index im Tagesverlauf im Tief bei 11.862,84 Punkten. Das Minus im Jahresverlauf summierte sich zu diesem Zeitpunkt auf rund 25 Prozent. Doch seitdem geht es wieder bergauf, Mitte November lag der DAX wieder oberhalb von 14.300 Punkten und konnte das Jahresminus auf 10 Prozent eindämmen.
Nach vielen Jahren, in denen der DAX deutlich anstieg, stellt das Jahr 2022 voraussichtlich einen Dämpfer dar. Bei den einstigen High-Flyern aus dem Technologiesektor in den USA sieht es teilweise noch viel düsterer aus. Allen voran Facebooks Mutterkonzern Meta: Die Aktie verlor auf Jahressicht mehr als 70 Prozent an Wert. Anlegern wird in solch einer Börsenphase klar, dass die Entwicklung der Kurse keine Einbahnstraße ist und es auch über einen längeren Zeitraum zu Kursrückgängen kommen kann. In einer solchen Situation können sich bestimmte Anlage-Zertifikate eignen, mit denen sich auch in schwachen Marktphasen eine Rendite erzielen lässt.
Discount-Zertifikate zählen zu den beliebtesten Anlage-Zertifikaten in Deutschland. Ganz grundsätzlich gesprochen gewähren sie einen Abschlag (Discount) auf den aktuellen Kurs des Basiswerts. Durch diesen »Rabatt« werden mögliche Kursverluste des Basiswerts abgefedert. Im Gegenzug ist die Teilhabe an einem Kursanstieg durch den sogenannten Cap begrenzt und der Anleger verzichtet auf eine mögliche Dividende. Je nachdem, welchen Cap Anleger bei einem Discount-Zertifikat wählen, können sogar dann Gewinne entstehen, wenn der Basiswert sich seitwärts bewegt oder fällt.
Durch den Cap entsteht eine maximal mögliche Rendite, die nur dann erzielt wird, wenn der Basiswert am Ende der Laufzeit (Bewertungstag) oberhalb des Cap liegt. Notiert der Basiswert darunter, erhält der Anleger in der Regel eine Aktie je Zertifikat ins Depot gebucht. Der Einstandskurs entspricht dabei dem Kaufkurs, zu dem das Discount-Zertifikat erworben wurde. Liegt der Kaufkurs des Discount-Zertifikats somit weit unterhalb des Basiswertkurses, ist der Abstand für die Verlustschwelle entsprechend hoch. Allerdings zeigt das Beispiel Meta, dass Aktienkurse innerhalb eines Jahres deutlich zurückgehen können, und somit können auch Inhaber von Discount-Zertifikaten einen Verlust erleiden, wenn der Basiswert am Ende der Laufzeit unterhalb des Kaufkurses liegt.
Die Höhe des Preises eines Discount-Zertifikats richtet sich nach mehreren Faktoren. Neben dem Kurs des Basiswerts spielen die erwartete Dividende oder die implizite Volatilität eine Rolle. Da Inhaber eines Discount-Zertifikats keinen Anspruch auf die Dividende haben, werden potenzielle Dividenden während der Laufzeit bereits vorab im Preis eines Discount-Zertifikats berücksichtigt. In Bezug auf die implizite Volatilität können sich Anleger grundsätzlich merken: je höher die Volatilität, desto niedriger der Preis des Discount-Zertifikats und umgekehrt. Somit können sich bei sonst ähnlichen Bedingungen die Konditionen von Discount-Zertifikaten auf verschiedene Aktien teils deutlich unterscheiden. Anhand mehrerer Beispiele bei Einzelaktien auf den DAX soll dieser Effekt verdeutlicht werden.
Beispiel 1: Hohe Dividendenrendite und niedrige implizite Volatilität
Beim Beispiel eines Discount-Zertifikats auf Allianz liegt der Cap bei 160 Euro, während die Aktie bei 200,75 Euro notiert. Der Preis eines Zertifikats liegt mit 149,16 Euro deutlich unter dem Aktienkurs. Die maximal mögliche Rendite in Höhe von 7,26 Prozent errechnet sich aus dem Unterschied zwischen Cap und Kurs des Zertifikats. Der Unterschied liegt bei 10,84 Euro. Der Bewertungstag ist in diesem Beispiel der 15. Dezember 2023. Anleger müssen berücksichtigen, dass die Allianz voraussichtlich am 5. Mai 2023 eine erwartete Dividende in Höhe von 11,00 Euro (Dividendenrendite 5,5 Prozent) bezahlen wird. Damit liegt die Dividende in etwa so hoch wie der maximale Ertrag des Discount-Zertifikats. Um in den Genuss der Dividende zu kommen, muss ein Anleger allerdings die Aktie für 200,75 Euro erwerben. Vergleicht man am Ende drei Szenarien, werden die Vor- bzw. Nachteile eines Discount-Zertifikats gegenüber er Direktinvestition in die Aktie deutlich. Wenn die Aktie stabil bleibt und im Dezember 2023 wieder bei etwa 200 Euro liegt, erwirtschaftet der Aktieninhaber über die Dividende eine Rendite von 5,5 Prozent. Der Zertifikate-Inhaber erzielt die maximale Rendite in Höhe von 6,72 Prozent, da die Aktie über dem Cap von 160 Euro liegt. Steigt die Aktie um 20 Prozent in einem Jahr auf 240 Euro, liegt der Aktieninhaber rund 25,5 Prozent (inklusive Dividende) vorne, wohingegen der Zertifikate-Inhaber bei 7,26 Prozent aufgrund des Caps verharrt. Sinkt die Aktie auf 160 Euro, liegt sie rund 15 Prozent im Minus, der Zertifikate-Inhaber aber weiterhin 7,26 Prozent im Plus. Erst wenn die Aktie unter den Einstand von 149,16 Euro fällt, liegt auch die Rendite des Zertifikate-Inhabers im Minus. Nehmen wir an, der Aktienkurs halbiert sich und liegt in einem Jahr im Dezember bei 100 Euro, dann verliert der Aktionär in Summe rund 45 Prozent (inklusive Dividende). Der Käufer des Discount-Zertifikats erleidet einen Verlust von etwa 33 Prozent. Das Beispiel zeigt, dass auch Discount-Zertifikate nicht vor einem Verlust schützen. Sie können ihn allerdings im Vergleich zu einem Direktinvestment abmildern oder sogar einen Rückgang in der Aktie kompensieren. Dafür sind die maximal möglichen Gewinnchancen von vornherein begrenzt.
Beispiel 2: Niedrige Dividendenrendite und hohe implizite Volatilität
Im zweiten Beispiel wird deutlich, wie stark die maximale Rendite sich unterscheiden kann, je nachdem, wie hoch die implizite Volatilität liegt. Bei einem Discount-Zertifikat auf adidas liegt der Cap bei 100 Euro und damit prozentual gesehen in ähnlichem Abstand zum Basiswertkurs wie bei Allianz im ersten Beispiel. Obwohl die Dividendenrendite bei adidas mit 1,31 Prozent niedriger liegt, weist das Produkt eine maximale Rendite von 11,81 Prozent aus. Der Kaufpreis liegt bei 89,44 Euro und die Aktie notiert bei 129,50 Euro. Wenn die Aktie im Dezember 2023 um 29,50 Euro auf 100 Euro gefallen ist, liegt der Aktionär mit 21,5 Prozent (inklusive Dividende) deutlich im Minus. Für den Zertifikate-Inhaber ergibt sich dagegen ein Plus von 11,81 Prozent. Auch hier gilt, wenn die Aktie unter den Einstandspreis des Anlegers fällt, drohen Verluste, die, wenn die Aktie auf null fällt, auch trotz des gewählten Discounts zum Totalverlust führen können. Demgegenüber können Discount-Zertifikate auch in einem Umfeld schwacher Börsenphasen unter gewissen Umständen eine positive Rendite erzielen.
Alle weiteren Informationen zu Discount-Zertifikaten können Sie im Internet unter www.sg-zertifikate.de/discount abrufen.
Produktbeispiele: Discount-Zertifikate
Discount-Zertifikate Classic
WKN |
Basiswert |
Cap |
Bewertungstag |
Discount |
Max. Rendite p.a. |
Geld-/Briefkurs |
---|---|---|---|---|---|---|
Allianz |
160,00 EUR |
15.12.2023 |
27,22 % |
6,67 % |
149,17/149,23 EUR |
|
adidas |
100,00 EUR |
15.12.2023 |
28,60 % |
11,83 % |
88,61/88,65 EUR |
|
BASF |
42,00 EUR |
15.12.2023 |
24,49 % |
11,25 % |
37,42/37,44 EUR |
|
BMW |
75,00 EUR |
15.12.2023 |
20,90 % |
11,62 % |
66,59/66,63 EUR |
Stand: 22. November 2022; Quelle: Société Générale
Die Darstellung der genannten Produkte erfolgt zu Informationszwecken lediglich in Kurzform und stellt einen Auszug aus dem Gesamtangebot von Société Générale sowie keine Anlageempfehlung dar. Die maßgeblichen Produktinformationen stehen im Internet unter www.sg-zertifikate.de zur Verfügung. Den Basisprospekt sowie die endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie bei Klick auf die WKN. Sie sind im Begriff, ein komplexes Produkt zu erwerben, das nicht einfach ist und schwer zu verstehen sein kann. Bitte beachten Sie, dass bestimmte Produkte nur für kurzfristige Anlagezeiträume geeignet sind. Wir empfehlen Interessenten und potenziellen Anlegern, den Basisprospekt und die Endgültigen Bedingungen zu lesen, bevor sie eine Anlageentscheidung treffen, um sich möglichst umfassend über die potenziellen Risiken und Chancen des Wertpapiers zu informieren, insbesondere, um die potenziellen Risiken und Chancen der Entscheidung, in die Wertpapiere zu investieren, vollends zu verstehen. Die Billigung des Basisprospekts durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht ist nicht als ihre Befürwortung der angebotenen Wertpapiere zu verstehen.