Märkte
Deutsche Telekom – Gutes Wachstum im US-Geschäft und Stabilität in Europa
Die florierende Tochter T-Mobile US liefert nach der Fusion mit Sprint die erwarteten Synergien und Ergebnisbeiträge und bleibt auch künftig die stärkste Antriebsfeder im Telekom-Konzern. Die Geschäftsentwicklung in Europa hat sich zuletzt deutlich stabilisiert. Sowohl der Heimatmarkt als auch fast alle Einheiten sind wieder auf Kurs. Die Wachstumsziele bis 2024 sind überdurchschnittlich. Positiv sehen wir zudem den kürzlich abgeschlossenen lukrativen Teilverkauf der Funkturmsparte.
Mehr als eine Telefongesellschaft
Mit rund 248 Millionen Mobilfunkkunden, 26 Millionen Festnetz- und 22 Millionen Breitbandanschlüssen ist die Deutsche Telekom eines der führenden integrierten Dienstleistungsunternehmen in der Telekommunikations- und Informationstechnologie-Branche weltweit. Der Konzern bietet Produkte und Dienstleistungen aus den Bereichen Festnetz/Breitband, Mobilfunk, Internet, Internet-TV und Vernetzung von Alltagsgegenständen (»Smart Home«) für Privatkunden sowie Lösungen der Informations- und Kommunikationstechnik für Groß- und Geschäftskunden an. Die Deutsche Telekom ist dabei stark fokussiert auf Europa und den US-amerikanischen Markt. Die Deutsche Telekom hat sich von einer klassischen Telefongesellschaft hin zu einer breit aufgestellten Servicegesellschaft entwickelt. Das Kerngeschäft, also der Be- und Vertrieb von Netzen und Anschlüssen, bildet dabei weiterhin die Basis.
Verschärfter Wettbewerb um Mobilfunkkunden im Niedrigpreissegment
Der Wettbewerb um Kunden bei niedrigpreisigen Mobilfunkverträgen nimmt auf dem Heimatmarkt wieder an Schärfe zu. Telefónica Deutschland, Vodafone und 1&1 Drillisch bleiben hier die wichtigsten Wettbewerber. Im Niedrigpreissegment hält das Bonner Unternehmen mit der Marke »Congstar« dagegen. Wichtiger sind jedoch die Verträge im Premiumsegment. Hier kann sich die Deutsche Telekom weiterhin erfolgreich behaupten. In den vergangenen Quartalen wurde der operative Aufwärtstrend des deutschen Mobilfunkgeschäfts bestätigt.
Die Auktion der 5G-Frequenzen wurde am Ende deutlich teurer als erwartet
Nach mehr als zwölf Wochen Versteigerung konnten im Frühsommer 2019 die Mobilfunkfrequenzen (5G) endlich vergeben werden. Deutsche Telekom, Vodafone, Telefónica Deutschland sowie als Neuling die United Internet-Tochter 1&1 Drillisch haben für insgesamt 41 Frequenzblöcke 6,55 Milliarden Euro den Zuschlag erhalten. Der aufgerufene Gesamtbetrag ist erheblich höher, als ursprünglich erwartet worden war. Die meisten Frequenzen haben Deutsche Telekom (13 Blöcke für 2,17 Milliarden Euro) und Vodafone (12/1,88 Milliarden Euro) erworben. Telefónica Deutschland (9/1,42 Milliarden Euro) und 1&1 Drillisch (7/1,07 Milliarden Euro) zeigten sich mit dem Zuschlag für entsprechend weniger Blöcke zufrieden.
Stand: 21. Juli 2022; Quelle: Reuters
Frühere Wertentwicklungen sind kein Indikator für die künftige Wertentwicklung. Weitere Informationen zu der hier dargestellten Wertentwicklung entnehmen Sie bitte den Angaben in den Rechtlichen Hinweisen.
Betreiber kooperieren beim 5G-Mobilfunknetzausbau
Wie von der Bundesnetzagentur vorgeschlagen, werden die Mobilfunknetzbetreiber Deutsche Telekom, Vodafone und Telefónica Deutschland bis zu 6.000 Mobilfunkstandorte gemeinsam errichten und später gleichberechtigt nutzen. Damit kommen sie den im Zuge der Frequenzversteigerung gemachten Auflagen nach und können den 5G-Ausbau in den ländlichen Regionen bzw. entlang der wichtigen bundesweiten Verkehrsverbindungen schneller und kostengünstiger durchführen. Der Zusammenschluss kommt nicht unerwartet und ist grundsätzlich positiv zu werten. Erste Schätzungen gehen von jährlichen Einsparungen in der Größenordnung von rund 200 Millionen Euro pro Netzbetreiber aus. Gemeinsame Netzausbauprojekte bleiben aus wettbewerbsrechtlicher Sicht allerdings weiterhin umstritten, eine Prüfung des Bundeskartellamts ist nicht ausgeschlossen.
Einstieg in den Wachstumsmarkt der Vernetzung von Alltagsgegenständen
Der Markt für »Smart Home«-Produkte befindet sich insgesamt noch im Aufbau. Die Deutsche Telekom bietet aber bereits jetzt – zusammen mit zum Teil namhaften Partnern wie beispielsweise Miele, Osram und BMW – umfangreiche Lösungen im Bereich der Hausautomatisierung und Vernetzung von Alltagsgegenständen an. Apps schalten zum Beispiel automatisch zum ausgewählten Zeitpunkt den Fernseher ein, regeln eine individuelle Lichtstimmung oder Kameras bzw. sorgen für eine an die Tageszeit angepasste Temperatursteuerung der Heizung.
Zentral vermarktet wird hierbei ein spezieller Router (»Home Base«). Die Auswahl an verfügbaren Smart-Home-Geräten wird ständig größer und interessanter. Zunächst generieren die Produkte noch vergleichsweise geringe Umsätze und Erträge, stärken aber gleichzeitig in einem hohen Umfang die Bindung an den privaten Endkunden und damit auch die Wahrnehmung der Kernmarken »Magenta« und »Telekom«.
Neuaufstellung des Geschäfts mit Unternehmenskunden
Die Deutsche Telekom plant einen massiven internen Umbau im Segment Geschäftskunden (Sparte T-Systems). Das auf Firmenkunden ausgerichtete Geschäft mit Telekommunikationsdienstleistungen, das bislang rund ein Drittel der Umsätze bei der Tochter ausmachte, wird konzernintern übertragen. Auch ist vorgesehen, die Zukunftsthemen Sicherheit und Internet der Dinge in neuen eigenständigen Einheiten zu bündeln und damit zu stärken. Eine Lösung für das sogenannte B2B-Geschäft, das seit Jahren unbefriedigende Ergebnisbeiträge liefert, wird vom Management jetzt endlich forciert, nachdem ein Teilverkauf der Sparte (an IBM) scheiterte.
Die US-Justiz hat den Zusammenschluss von T-Mobile mit Sprint genehmigt …
… und die Klage einiger Bundesstaaten zurückgewiesen. Damit kommen auch keine weiteren Auflagen auf die Fusionspartner zu. Das fusionierte Unternehmen wird gleichzeitig zu den Branchenriesen Verizon und AT&T aufschließen. Im Mobilfunkgeschäft wird T-Mobile/Sprint auf rund 30 Prozent Marktanteil kommen. Vor allem mit Blick auf das 5G-Zukunftsgeschäft wird man künftig sehr gut aufgestellt sein, da Sprint bereits über die geeigneten Frequenzen verfügt. Im Zuge der Fusion wird mit Synergien in der Größenordnung von rund 6 Milliarden US-Dollar pro Jahr gerechnet. Das US-Geschäft wird zur zentralen Ertragssäule im Konzern. Die verbesserte Positionierung auf dem demnächst konsolidierten US-Markt ist langfristig positiv zu werten.
US-Zusammenschluss vollzogen – M&A in Europa angekündigt
T-Mobile US hat die Fusion mit Sprint juristisch vollzogen. Die Integration des Wettbewerbers läuft auf Hochtouren, der Markenauftritt wurde kurzfristig angepasst. Synergien in Milliardenhöhe wurden ebenfalls bereits angekündigt. Die neue T-Mobile US bleibt Preisführerin mit guter Netzqualität bei Mobilfunkverträgen in den USA. Das in den vergangenen Jahren auf starkes Wachstum ausgerichtete Unternehmen rückt näher an die Platzhirsche AT&T und Verizon heran. Telekom-Chef Timotheus Höttges richtet seinen Blick nun nach vorne. Er rechnet mit einer anstehenden Konsolidierung der fragmentierten Branche in Europa und hat eine aktive Rolle bei M&A-Transaktionen angekündigt.
SoftBank verkauft T-Mobile US-Anteile – eigene Beteiligung kann auf bis zu 51 Prozent steigen
Die Spekulationen hinsichtlich des Abverkaufs von T-Mobile-Aktien seitens SoftBank haben sich bestätigt. Mit Einverständnis der Deutschen Telekom wurden Aktien der T-Mobile US im Wert von rund 21 Milliarden US-Dollar verkauft, auf die Einhaltung einer im Rahmen der Fusion mit Sprint vereinbarten Haltefrist wurde verzichtet. Dafür leistet SoftBank eine Sonderzahlung von 300 Millionen US-Dollar an die Deutsche Telekom, die wiederum über ein Optionsmodell einen Teil der Aktien aufnehmen kann und nun die Möglichkeit bekommt, die Beteiligung an der US-Tochter auf bis zu 51 Prozent auszubauen. Der Deal trägt die Handschrift der Deutschen Telekom, die sich durch das Geschäft alle Möglichkeiten offenlässt und den wegen der Liquiditätsprobleme bei SoftBank notwendig gewordenen Verkauf entsprechend für sich nutzen kann.
ESG-Einstufung (Environment, Social, Governance)
Die Deutsche Telekom AG hat laut MSCI ESG Manager insgesamt ein mittleres Rating mit guten Einstufungen in den Bereichen Environment (»E«) und Unternehmensführung (»G«-Governance). Im Bereich Social (»S«) gibt es zurzeit eine Kontroverse in Bezug auf Datenschutz/-sicherheit. Sie basiert auf einem unbefugten Zugriff auf persönliche Daten von 53 Millionen Kunden bei der Tochter T-Mobile US. Hierzu laufen derzeit Untersuchungen der US-Bundesbehörde FCC. Zudem wurden diesbezüglich bereits in einigen Bundesstaaten entsprechende Klagen gegen T-Mobile US eingereicht.
Investorentag: ambitionierter Ausblick bis 2024; höhere Dividende und geplante Aufstockung des Anteils an T-Mobile US
Im Rahmen der Kapitalmarkttage 2021 veröffentlichte das Unternehmen einen mittelfristigen Ausblick bis 2024 sowie das Ziel, seinen bisherigen Anteil von T-Mobile US auf über 50 Prozent aufzustocken. Während der Umsatz im Durchschnitt jährlich 1 bis 2 Prozent sowie der operative Gewinn 3 bis 5 Prozent wachsen sollen (jeweils im Rahmen der Markterwartung), rechnet die Telekom mit einem Anstieg beim Gewinn je Aktie auf über 1,75 Euro bis 2024. Die Dividendenzahlung soll – je nach Geschäftsverlauf – 40 bis 60 Prozent des Gewinns je Aktie betragen (mindestens aber 0,60 Euro).
Dies impliziert Dividendenzahlungen von 0,70 Euro bis über 1 Euro je Aktie. Positiv ist der Ausblick für den freien Cashflow von über 18 Milliarden Euro im Jahr 2024. Unklar bleibt, in welcher Art und zu welchem Zeitpunkt die Telekom ihren Anteil an T-Mobile US erhöhen möchte. Offen ist auch, wie sich der Konzern vom Funkturmgeschäft (»Towers«) trennen wird. Alles in allem setzt sich die Deutsche Telekom ambitionierte Ziele, die nach unserer Einschätzung die mittelfristige Attraktivität der Aktie bestätigen.
Robustes Auftaktquartal und leichte Prognoseanhebung
Mit einem Anstieg beim Konzernumsatz um 6,2 Prozent und beim operativen Ergebnis um 6,8 Prozent zeigte die Deutsche Telekom im Auftaktquartal 2022 eine sehr robuste Entwicklung (währungsbereinigt +1,7 bzw. +2,4 Prozent). Das Unternehmen profitierte über die Tochter T-Mobile US von der Stärke des US-Dollar und dem guten Wachstum (+1,3 Millionen neue Kunden). Für 2022 erwartet die Telekom in den USA nunmehr höhere Kundenzahlen und etwas stärkere Synergieeffekte aus der Sprint-Übernahme. In Deutschland und Europa stiegen die Mobilfunkumsätze um gute 2,5 bzw. starke 4,2 Prozent, was über Markterwartung ausfiel. Bei den Mobilfunkkunden gab es europaweit ebenfalls erfreuliche Zuwächse. Aufgrund des guten Jahresstarts erhöht die Telekom leicht die Gesamtjahresprognose.
Teilverkauf der Funkmastensparte spült mehr als 10 Milliarden Euro in die Kasse
Der Bieterwettbewerb um die Funktürme der Deutschen Telekom ist entschieden. Die auf Infrastrukturprojekte spezialisierten Assetmanager von Brookfield Infrastructure/DigitalBridge Group werden 51 Prozent der Funkmastentochter GD Towers übernehmen. Die Bonner bleiben weiterhin mit 49 Prozent an der Tochter beteiligt und verfügen über signifikante Minderheitsschutzrechte, eine Rückkaufklausel und eine langfristige Nutzungsvereinbarung. Als Unternehmenswert wurden demnach 17,5 Milliarden Euro vereinbart. Die Deutsche Telekom erhält aus der Transaktion rund 10,7 Milliarden Euro an Barmitteln. Den zusätzlichen Finanzspielraum verwendet die Telekom, um die Nettoverschuldung weiter zu reduzieren bzw. um eine höhere Kapitalbeteiligung an T-Mobile US zu beschleunigen.
Produktidee: OPTIONSSCHEINE UND ZERTIFIKATE AUF DIE DEUTSCHE TELEKOM
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Discount-Zertifikate
WKN |
Basiswert |
Cap |
Discount |
Max. Rendite p.a. |
Bewertungstag |
Geld-/Briefkurs |
---|---|---|---|---|---|---|
Deutsche Telekom |
21,00 EUR |
5,26 % |
19,47 % |
16.06.2023 |
17,79/17,80 EUR |
|
Deutsche Telekom |
20,00 EUR |
6,75 % |
15,33 % |
16.06.2023 |
17,51/17,52 EUR |
|
Deutsche Telekom |
19,00 EUR |
8,88 % |
11,89 % |
16.06.2023 |
17,12/17,13 EUR |
|
Deutsche Telekom |
18,00 EUR |
11,65 % |
9,06 % |
16.06.2023 |
16,60/16,61 EUR |
|
Deutsche Telekom |
17,00 EUR |
15,05 % |
6,91 % |
16.06.2023 |
15,96/15,97 EUR |
Faktor-Optionsscheine
WKN |
Basiswert |
Strategie |
Faktor |
Laufzeit |
Geld-/Briefkurs |
---|---|---|---|---|---|
Deutsche Telekom |
Long |
2 |
Unbegrenzt |
18,39/18,46 EUR |
|
Deutsche Telekom |
Long |
5 |
Unbegrenzt |
22,39/22,60 EUR |
|
Deutsche Telekom |
Long |
8 |
Unbegrenzt |
5,48/5,56 EUR |
|
Deutsche Telekom |
Short |
–2 |
Unbegrenzt |
3,04/3,06 EUR |
|
Deutsche Telekom |
Short |
–5 |
Unbegrenzt |
3,28/3,31 EUR |
|
Deutsche Telekom |
Short |
–8 |
Unbegrenzt |
2,84/2,88 EUR |
Stand: 21. Juli 2022; Quelle: Société Générale
Die Darstellung der genannten Produkte erfolgt lediglich in Kurzform. Die maßgeblichen Produktinformationen stehen im Internet unter www.sg-zertifikate.de zur Verfügung. Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie bei Klick auf die WKN.
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