Märkte

Optimistische Analysten und hohe Aktienquoten trüben DAX-Ausblick

Der DAX ist Mitte Juni wieder stark unter Druck gekommen. Zumindest bis zum Ende des dritten Quartals dürfte es regelmäßig Rückschläge an den Aktienmärkten geben, und wir erwarten weiterhin eine sehr volatile DAX-Entwicklung größtenteils zwischen 12.500 und 14.500 Punkten. Denn das Konjunkturumfeld bleibt mit hohen Kosten für Rohstoffe, Energie, Logistik und Löhne herausfordernd, weshalb es in den kommenden Monaten vermehrt Gewinnwarnungen geben dürfte. Zudem sehen wir in dem unerschütterlichen Optimismus der Unternehmensanalysten und den unverändert hohen Aktienquoten der US-Privatinvestoren mittelfristige Warnsignale.

Unterstützt durch ein zwischenzeitlich relativ niedriges Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von unter 11 und ein pessimistisches Anlegersentiment mit einer impliziten DAX-Volatilität VDAX von über 35 war der DAX im Mai in der Lage, sich zu erholen. Diese DAX-Erholung verlor jedoch bereits Anfang Juni an Schwung, nachdem der VDAX wieder unter 25 gefallen war, und Mitte Juni kam der DAX erneut stark unter Druck.

Wir erwarten zumindest bis zum Ende des dritten Quartals regelmäßig Rückschläge an den Aktienmärkten, da sich die Gewinnperspektiven der Unternehmen zunehmend eintrüben dürften. Mehr und mehr Unternehmen werden sich wahrscheinlich in der kommenden Gewinnsaison über steigende Preise von Rohstoffen, Energie und Logistikdienstleistungen sowie höhere Lohnkosten beklagen und ihren Jahresausblick reduzieren.

Die aktuelle Prognose der DAX-Unternehmensanalysten, dass die DAX-Unternehmensgewinne 2022 um 5 Prozent steigen werden, dürfte sich als deutlich zu optimistisch erweisen – wir erwarten einen Gewinnrückgang um 5 Prozent. Im EURO STOXX 50 hatten im vergangenen Quartal noch 26 der 50 Unternehmen positive Gewinnrevisionen für das Geschäftsjahr 2022 (siehe Tabelle 1). Wir erwarten, dass auch im Euroraum die negativen Revisionen ab dem dritten Quartal deutlich die Oberhand gewinnen werden.

Tabelle 1: 26 positive und 24 negative EURO-STOXX-50-Gewinnrevisionen für 2022 im vergangenen Quartal

EURO STOXX 50: Veränderung der Gewinnerwartungen je Aktie für das Geschäftsjahr 2022 im vergangenen Quartal in Prozent

Aktie

Kurs in Euro

Gewinnerwartung 2022 je Aktie in Euro

KGV

Aktuell

Vor drei Monaten

Veränderung in %

TotalEnergies

54,08

11,745

7,996

46,9

4,6

Eni

13,17

2,871

2,023

41,9

4,6

Deutsche Telekom

17,82

1,393

1,251

11,3

12,8

Linde

283,40

11,283

10,388

8,6

25,1

BNP Paribas

47,34

7,810

7,347

6,3

6,1

BBVA

4,19

0,754

0,711

6,1

5,6

Volkswagen Vz.

144,16

32,990

31,209

5,7

4,4

Banco Santander

2,62

0,508

0,482

5,4

5,2

BMW

77,61

16,000

15,195

5,3

4,9

Infineon

24,27

1,743

1,666

4,6

13,9

CRH

34,00

3,155

3,024

4,3

10,8

Deutsche Börse

151,85

7,585

7,283

4,1

20,0

LVMH

544,00

27,362

26,613

2,8

19,9

Bayer

63,61

7,338

7,137

2,8

8,7

Ahold

25,20

2,191

2,131

2,8

11,5

Sanofi

94,15

7,680

7,482

2,6

12,3

BASF

48,39

5,969

5,831

2,4

8,1

L’Oréal

301,65

10,327

10,139

1,9

29,2

Air Liquide

134,98

5,789

5,732

1,0

23,3

Iberdrola

9,87

0,654

0,648

0,9

15,1

Enel

5,33

0,561

0,556

0,8

9,5

EssilorLuxottica

134,50

6,050

6,003

0,8

22,2

Pernod Ricard

169,30

7,805

7,763

0,5

21,7

Kering

491,30

31,625

31,529

0,3

15,5

Schneider Electric

116,98

6,970

6,953

0,2

16,8

Stellantis

12,48

4,420

4,416

0,1

2,8

Anheuser-Busch

48,82

2,973

2,974

0,0

16,4

Mercedes-Benz

62,29

11,212

11,268

–0,5

5,6

Adyen

1.155,40

21,117

21,281

–0,8

54,7

Deutsche Post

34,58

4,078

4,120

–1,0

8,5

Inditex

22,51

1,203

1,221

–1,5

18,7

Safran

88,70

3,833

3,895

–1,6

23,1

Airbus

96,36

5,122

5,211

–1,7

18,8

Danone

51,74

3,218

3,277

–1,8

16,1

VINCI

83,69

6,593

6,714

–1,8

12,7

AXA

22,39

2,982

3,051

–2,2

7,5

ASML

471,20

16,372

16,750

–2,3

28,8

Philips

20,91

1,706

1,760

–3,0

12,3

Siemens

109,22

8,293

8,657

–4,2

13,2

SAP

87,01

5,024

5,323

–5,6

17,3

Kone

44,74

1,848

1,965

–6,0

24,2

adidas

164,54

9,163

9,846

–6,9

18,0

Münchener Rück

219,40

22,617

24,445

–7,5

9,7

Flutter

81,74

2,932

3,217

–8,8

27,9

Allianz

182,06

19,703

21,955

–10,3

9,2

ING

9,62

1,057

1,202

–12,1

9,1

Vonovia

31,62

2,345

2,684

–12,6

13,5

Prosus

47,65

3,199

3,705

–13,7

14,9

Intesa

1,77

0,212

0,255

–16,8

8,3

Vivendi

10,91

0,349

0,458

–23,8

31,3

Stand: 15. Juni 2022; Quelle: FactSet-Markterwartungen, Commerzbank Research. KGV = Kurs-Gewinn-Verhältnis.
Prognosen sind kein Indikator für die künftige Entwicklung.

Der zu große Optimismus gilt auch für das DAX-Ziel auf Basis der aktuellen Analysten-Konsensus-Kursziele für die 40 DAX-Unternehmen, das mit 18.600 Punkten derzeit mehr als 30 Prozent über dem momentanen DAX-Niveau liegt (siehe Grafik 1). Wir erwarten, dass dieser Optimismus der Unternehmensanalysten für ihre Gewinnschätzungen und Kursziele in den kommenden Monaten gedämpft wird.

Grafik 1: DAX-Analystenkursziel liegt bei 18.600 Punkten

DAX-Ziel auf Basis der Analystenkursziele für 40 DAX-Aktien

Stand: 13. Juni 2022; Quelle: Bloomberg-Markterwartungen, Commerzbank Research
Frühere Wertentwicklungen sind kein Indikator für die künftige Wertentwicklung. Weitere Informationen zu der hier dargestellten Wertentwicklung entnehmen Sie bitte den Angaben in den Rechtlichen Hinweisen.

Zudem belasten die hohen Kosten für Energie und der zuletzt kräftige Anstieg der Kreditzinsen zunehmend das Konsumentenvertrauen. So ist in den USA das Michigan-Konsumentenvertrauen zuletzt eingebrochen und hat mit 50,2 ein neues Allzeittief markiert. Die US-Privatinvestoren haben jedoch laut Umfragen immer noch eine Aktienquote von knapp 70 Prozent, während das Exposure in vergangenen Stresszeiten von 70 Prozent Richtung 50 Prozent reduziert wurde (siehe Grafik 2).

Grafik 2: US-Privatinvestoren weiterhin mit hoher Aktienquote

US-Konsumentenvertrauen und Aktienquote in Umfrage der American Association of Individual Investors (AAII)

In den USA scheint es damit trotz der weit-verbreiteten Konjunkturskepsis viele stark in Aktien investierte Privatinvestoren zu geben, die die Krise dieses Mal aussitzen möchten. Wir sehen daher das Risiko, dass sinkende Aktienquoten die Aktienmärkte im dritten Quartal belasten werden.

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WKN

Basiswert

Cap

Discount

Max. Rendite p.a.

Bewertungstag

Geld-/Briefkurs

SH0 DVW

DAX

10.300,00 Pkt.

23,36 %

4,80 %

17.03.2023

99,42/99,43 EUR

SF2 RYP

DAX

11.500,00 Pkt.

15,99 %

7,24 %

17.03.2023

109,05/109,06 EUR

SH7 LRM

TotalEnergies

44,00 EUR

17,20 %

12,77 %

17.03.2023

40,14/40,16 EUR

SF6 NQL

Deutsche Telekom

17,00 EUR

12,14 %

5,89 %

17.03.2023

16,27/16,28 EUR

SF6 6Z6

Linde

230,00 EUR

21,41 %

6,23 %

17.03.2023

219,62/219,70 EUR

SH8 G8W

BNP Paribas

42,00 EUR

18,60 %

10,21 %

17.03.2023

39,00/39,02 EUR

SH7 GFU

Volkswagen Vz.

120,00 EUR

21,14 %

9,43 %

17.03.2023

112,02/112,06 EUR

Faktor-Optionsscheine

WKN

Basiswert

Strategie

Faktor

Laufzeit

Geld-/Briefkurs

SB2 97C

DAX

Long

3

Unbegrenzt

7,31/7,32 EUR

SF1 CJF

DAX

Short

–3

Unbegrenzt

12,42/12,43 EUR

SB0 B2Q

TotalEnergies

Long

3

Unbegrenzt

21,76/21,97 EUR

SH1 GXA

TotalEnergies

Short

–3

Unbegrenzt

5,78/5,84 EUR

SB0 B1Q

Eni

Long

3

Unbegrenzt

17,10/17,27 EUR

SR8 V5A

Eni

Short

–3

Unbegrenzt

0,77/0,78 EUR

SB0 B2X

Deutsche Telekom

Long

3

Unbegrenzt

21,11/21,23 EUR

SD4 M9V

Deutsche Telekom

Short

–3

Unbegrenzt

3,70/3,72 EUR

SB0 B18

Linde

Long

3

Unbegrenzt

25,07/25,20 EUR

SH0 8AL

Linde

Short

–3

Unbegrenzt

9,22/9,27 EUR

SB0 B1F

BNP Paribas

Long

3

Unbegrenzt

14,42/14,57 EUR

SH0 79Y

BNP Paribas

Short

–3

Unbegrenzt

10,79/10,88 EUR

Stand: 22. Juni 2022; Quelle: Société Générale

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