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Negativrekord: Realverzinsung so niedrig wie nie

Die Inflationsrate hat in Deutschland erst kürzlich den Wert von knapp 8 Prozent erreicht. Mit 7,9 Prozent im Jahresvergleich ist sie sehr hoch. Blickt man zurück bis in die Neunzigerjahre, dann gibt es Zeiträume, in denen die Inflation zumindest oberhalb der Marke von 6 Prozent gelegen hat. Damals lag die Rendite für 10-jährige Bundesanleihen allerdings auf einem deutlich höheren Niveau, zeitweise über 8 Prozent.

Daran ist im Moment nicht zu denken. Zwar ist die Rendite angestiegen, aber immer noch weit von solch hohen Niveaus entfernt. Zurzeit liegt sie bei knapp über 1 Prozent. Der Unterschied zwischen Zinsen und Inflation (Realverzinsung) ist dann wichtig, wenn das Geld nicht entwertet werden soll. Einen durch Inflation verursachten Wertrückgang können Anleger zum Beispiel durch den Kauf von Anleihen ausgleichen (zum Beispiel Bundesanleihen). Die Rendite dieser Anleihen sollte über der Inflationsrate liegen. Zum Vergleich: Seit 1992 lag sie meist darüber. Erst in den zurückliegenden Jahren rutschte der Unterschied unter die Nulllinie.
Grafik 1: Inflationsrate versus Rendite Bundesanleihen seit 1992

In der momentanen Situation stellt sich das Bild jedoch anders dar. Die Inflationsrate ist viel schneller und stärker gestiegen als die Rendite, sodass der Unterschied sogar mehr als 6 Prozent beträgt, ein neuer Negativrekord bei der Realverzinsung. Zinspapiere eignen sich demnach zurzeit nicht, den Rückgang durch die Inflation auszugleichen.

Grafik 2: Realverzinsung

10-jährige Rendite Bundesanleihen minus Inflation Deutschland im Jahresvergleich

Es bleibt spannend zu sehen, wie sich die Inflation weiter entwickeln wird. Viele Experten sprechen von einem Basiseffekt. Der kommt aufgrund der Berechnungsart der Inflation zustande. Die Inflation für Mai 2022 wird so berechnet, dass die Preise im Warenkorb im Mai 2022 mit den Preisen des Vorjahres verglichen werden. Würde die Inflation in einem Jahr bei 0 Prozent liegen, würde das bedeuten, dass die Preise stabil geblieben sind im Vergleich zum jetzigen Zeitpunkt. Somit bedarf es keines Preisrückgangs, damit die Inflation wieder sinkt.

Wenn Anleger jetzt auf der Suche nach Anlageformen sind, die das Thema Inflation fokussieren, dann bietet sich ein Blick auf den Aktienmarkt an. Nicht alle Unternehmen sind in gleichem Maße von hoher Inflation betroffen. Vielmehr gibt es Branchen oder Einzelwerte, die vermutlich von einer hohen Inflation profitieren werden. Zum Beispiel werden in diesem Zusammenhang oft die Anbieter von Luxuswaren genannt. In der Regel können diese Unternehmen die Preise nach oben anpassen, ohne dass Kunden weniger Waren abnehmen. Neben Luxuswarenanbietern gibt es darüber hinaus eine Vielzahl von Unternehmen, die von hoher Inflation profitieren können oder sich vermutlich besser schlagen als der Markt. Solche Unternehmen finden sich beispielsweise im SGI Inflation Proxy Index , der in der Regel aus 100 Aktien besteht. Die Indexmitglieder werden dabei auf Basis eines mehrstufigen Prozesses ausgewählt. Zunächst werden Unternehmen aus nur fünf Branchen betrachtet: Grundstoffe, Konsumgüter, Industrie, Öl und Gas, Technologie. Danach werden nur noch Unternehmen betrachtet, die gewisse Kriterien wie Handelbarkeit, Marktkapitalisierung oder Herkunft erfüllen. Schließlich erhalten die verbleibenden Werte Inflationsindikatoren, anhand derer sie gerankt werden. Die 100 Unternehmen mit dem besten Ranking werden dann Teil des SGI Inflation Proxy Index. Vierteljährlich wird die Indexzusammensetzung und Gewichtung überprüft und angepasst.

Anleger, die auf den SGI Inflation Proxy Index setzen möchten, können das mithilfe des Partizipations-Zertifikats (ISIN: DE000SN2F892) umsetzen. Die Managementgebühr liegt bei 1,0 Prozent p.a. und eventuell anfallende Netto-Dividenden werden reinvestiert. Da das Zertifikat keinen Kapitalschutz hat, tragen Anleger das Risiko, ihr eingesetztes Kapital zu verlieren, wenn sich der Kurs des Index und damit der Kurs des Zertifikats verschlechtert. Gehandelt werden kann das Zertifikat an den Börsen in Frankfurt und Stuttgart sowie über den außerbörslichen Handel bei vielen Onlinebrokern und Banken. Vollständige Informationen zum Index oder zum Zertifikat können Interessierte unter www.sg-zertifikate.de/inflation abrufen.

Weitere Informationen zum Inflations index-Zertifikat

Unlimited Index-Zertifikat

WKN

Basiswert

Laufzeit

Quanto

Geld-/Briefkurs

SN2 F89

SGI Inflation Proxy Index CNTR

Unbegrenzt

Nein

8,42/8,50 EUR

Stand: 23. Juni 2022; Quelle: Société Générale

Die Darstellung der genannten Produkte erfolgt lediglich in Kurzform. Die maßgeblichen Produktinformationen stehen im Internet unter www.sg-zertifikate.de zur Verfügung. Nicht währungsgesicherte Produkte unterliegen einem Wechselkursrisiko. Den Basisprospekt sowie die endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie bei Klick auf die WKN.

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