Märkte

DAX hofft trotz vieler Risikofaktoren auf Entspannung

Die Risikofaktoren hohe Inflation, steigende Bondrenditen, Ukraine-Krieg und China-Lockdowns hatten zu einem enttäuschenden Start in das Aktienjahr 2022 geführt. Doch mittlerweile ist das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) des DAX mit 11 wieder attraktiv. Und die implizite DAX-Volatilität VDAX-NEW von 35 signalisierte Mitte Mai wieder ein sehr pessimistisches Anlegersentiment. Positive Trends wie nun seitwärts laufende Bondrenditen sollten daher dazu führen, dass sich der deutsche Aktienmarkt zunächst stabilisieren wird.

Für die momentanen Risikofaktoren Inflation, Bondrenditen, Ukraine-Krieg und Corona-Lockdowns in China zeichnet sich weiterhin keine Entspannung ab, sodass die Aktienmärkte im Mai erneut stark unter Druck kamen. So haben stetig steigende Inflationserwartungen die Rendite für 10-jährige Bundesanleihen von Januar bis Mitte Mai um 120 Basispunkte auf 1,0 Prozent nach oben getrieben, und in den USA sprang die entsprechende Rendite sogar um 150 Basispunkte auf 3,0 Prozent. Der Ukraine-Krieg dürfte sich noch Monate hinziehen, da eine kurzfristige diplomatische Lösung unwahrscheinlich geworden ist. Und in China scheint die Regierung nicht von ihrer Null-Covid-Strategie abzurücken, sodass sich die Konjunkturaussichten für den für viele DAX-Unternehmen wichtigen Exportmarkt China stetig eintrüben.

Unserer Meinung nach haben die Aktienmärkte begonnen, Schritt für Schritt einzupreisen, dass das herausfordernde Umfeld mit steigenden Zinsen, sich fortsetzendem Ukraine-Krieg und lang anhaltenden Corona-Lockdowns in China mittelfristig in eine Rezession mit stark fallenden DAX-Unternehmensgewinnen münden wird. Mitte Mai notierte der Trend der DAX-Gewinnerwartungen (Bloomberg-Markterwartungen) noch auf einem Allzeithoch von 1.190 Indexpunkten (siehe Grafik 1).

Grafik 1: Märkte preisen Einbruch der DAX-Gewinne ein

DAX und DAX-Gewinnerwartungen

Stand: 9. Mai 2022; Quelle: Bloomberg, Commerzbank Research
Frühere Wertentwicklungen sind kein Indikator für die künftige Wertentwicklung. Weitere Informationen zu der hier dargestellten Wertentwicklung entnehmen Sie bitte den Angaben in den Rechtlichen Hinweisen.

In unserem Gewinnszenario erwarten wir zwar, dass der DAX-Gewinntrend bis zum Jahresende auf 1.100 Indexpunkte fallen wird. Einen für eine Rezession typischen DAX-Gewinneinbruch um 20 Prozent bis 30 Prozent halten wir jedoch vor dem Hintergrund der moderat optimistischen Konjunkturprognosen der Commerzbank-Volkswirte für unwahrscheinlich. Im vergangenen Quartal war das Gewinnrevisionsbild am deutschen Aktienmarkt neutral. Für 20 der 40 DAX-Unternehmen wurden die Markterwartungen für den Gewinn je Aktie für das Geschäftsjahr 2022 nach unten angepasst, während die anderen 20 Unternehmen steigende Gewinnerwartungen hatten.

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Grafik 2: VDAX-NEW springt im Mai wieder über die Marke von 35

Erwartete DAX-Volatilität VDAX-NEW

Stand: 9. Mai 2022; Quelle: Bloomberg, Commerzbank Research
Frühere Wertentwicklungen sind kein Indikator für die künftige Wertentwicklung. Weitere Informationen zu der hier dargestellten Wertentwicklung entnehmen Sie bitte den Angaben in den Rechtlichen Hinweisen.

In unserem Szenario eines mittelfristig moderat fallenden Trends der DAX-Unternehmensgewinne haben wir argumentiert, dass der DAX in Phasen mit einem DAX-Kurs-Gewinn-Verhältnis im Bereich von 11 und einer erwarteten DAX-Volatilität von 35 in der Regel Abwärtstrends beenden sollte. Nach der enttäuschenden Entwicklung der Aktienmärkte wurden Mitte Mai mit einem DAX-KGV von 11,3 und einem VDAX-NEW von 35 beide Bedingungen erfüllt. In unserem Szenario müsste daher die jüngste DAX-Schwächephase zunächst wieder langsam auslaufen.

Tabelle 1: 20 positive und 20 negative DAX-Gewinnrevisionen für 2022 im vergangenen Quartal (DAX: Veränderung der Gewinnerwartungen je Aktie für das Geschäftsjahr 2022 im vergangenen Quartal in Prozent)

Aktie

Kurs in Euro

Gewinnerwartung je Aktie für das Geschäftsjahr 2022 in Euro

KGV

Aktuell

Vor drei Monaten

Veränderung in %

RWE

40,00

2,35

2,00

17,9

17,0

Qiagen

42,90

1,97

1,78

10,3

21,8

Vonovia

32,70

2,92

2,68

8,8

11,2

Linde

285,70

11,15

10,28

8,4

25,6

Brenntag

65,80

5,11

4,81

6,3

12,9

Deutsche Bank

9,00

1,59

1,51

5,6

5,6

Deutsche Börse

158,70

7,58

7,22

4,9

20,9

BMW

77,60

15,95

15,25

4,6

4,9

Siemens

111,70

8,54

8,17

4,6

13,1

Porsche Holding Vz.

74,60

15,98

15,30

4,4

4,7

Sartorius Vz.

314,90

9,34

8,95

4,4

33,7

Deutsche Telekom

17,10

1,33

1,27

4,2

12,9

Bayer

58,70

7,13

6,84

4,2

8,2

Merck

163,50

9,74

9,37

3,9

16,8

Mercedes-Benz

60,60

11,28

10,92

3,3

5,4

Volkswagen Vz.

142,70

32,48

31,61

2,8

4,4

MTU

179,30

7,89

7,73

2,0

22,7

Infineon

25,60

1,70

1,68

1,4

15,1

Siemens Healthineers

49,70

2,28

2,25

1,3

21,8

Symrise

98,40

2,94

2,92

0,4

33,5

BASF

47,10

5,92

5,99

–1,1

8,0

Airbus

103,80

5,17

5,23

–1,2

20,1

E.ON

9,80

0,89

0,90

–1,8

11,0

adidas

173,50

9,27

9,48

–2,3

18,7

HeidelbergCement

53,70

8,07

8,30

–2,7

6,7

Deutsche Post

36,30

4,07

4,20

–3,1

8,9

Fresenius

34,00

3,48

3,62

–3,9

9,8

Fresenius Medical Care

57,60

3,72

3,89

–4,3

15,5

Allianz

191,70

21,32

22,57

–5,5

9,0

SAP

90,80

5,03

5,34

–5,8

18,0

Puma

63,30

2,70

2,91

–7,5

23,5

Hannover Rück

137,20

11,98

12,96

–7,6

11,5

Münchener Rück

213,70

22,75

24,71

–7,9

9,4

Daimler Truck

25,80

2,73

2,97

–8,2

9,4

HelloFresh

34,50

1,31

1,45

–9,8

26,4

Delivery Hero

25,60

–5,01

–4,41

–13,6

NA

Zalando

31,90

0,90

1,06

–15,4

35,5

Henkel Vz.

61,40

3,75

4,52

–16,9

16,4

Covestro

37,50

5,78

7,07

–18,2

6,5

Continental

60,40

6,52

8,69

–25,0

9,3

Stand: 9. Mai 2022; Quelle: FactSet-Markterwartungen, Commerzbank Research. KGV = Kurs-Gewinn-Verhältnis. Prognosen sind kein Indikator für die künftige Entwicklung.

Für eine DAX-Stabilisierung müsste es bei den Risikofaktoren aber endlich Entspannungssignale geben, damit der Trend der DAX-Unternehmensgewinne mittelfristig nicht einbrechen wird. So müsste der zuletzt dramatische Anstieg der Renditen für Staatsanleihen nun an Momentum verlieren. Unsere Bondstrategen erwarten zum Jahresende eine Zehnjahresrendite von 1,1 Prozent in Deutschland und 3,3 Prozent in den USA, also nur noch moderate Zugewinne. Im Ukraine-Krieg wären Signale entscheidend, dass ein russisches Gasembargo für Deutschland ein unwahrscheinliches Risikoszenario bleibt. Und mit Blick auf China wäre es wichtig, dass die Regierung wegen des zunehmenden Drucks auf die Konjunktur anfängt, ihre Null-Covid-Strategie langsam zu lockern.

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WKN

Basiswert

Cap

Discount

Max. Rendite p.a.

Bewertungstag

Geld-/Briefkurs

SN0 K2J

DAX

10.500,00 Pkt.

27,27 %

3,01 %

16.12.2022

103,13/103,14 EUR

SD4 T8N

DAX

11.650,00 Pkt.

20,10 %

4,69 %

16.12.2022

113,30/113,31 EUR

SF4 GY4

RWE

32,00 EUR

25,87 %

4,82 %

16.12.2022

31,09/31,10 EUR

SF4 GX9

Qiagen

36,00 EUR

20,93 %

7,75 %

16.12.2022

34,40/34,41 EUR

SH8 UFW

Vonovia

30,00 EUR

15,85 %

10,07 %

16.12.2022

28,28/28,29 EUR

SF4 GWB

Linde

230,00 EUR

25,40 %

4,01 %

16.12.2022

224,54/224,60 EUR

SF4 VSH

Brenntag

64,00 EUR

8,43 %

14,58 %

16.12.2022

60,90/60,92 EUR

Faktor-Optionsscheine

WKN

Basiswert

Strategie

Faktor

Laufzeit

Geld-/Briefkurs

SB2 97C

DAX

Long

3

Unbegrenzt

9,80/9,81 EUR

SF1 CJF

DAX

Short

–3

Unbegrenzt

9,85/9,86 EUR

SB0 BZ9

RWE

Long

3

Unbegrenzt

18,91/19,06 EUR

SH3 5EN

RWE

Short

–3

Unbegrenzt

5,77/5,83 EUR

SB0 BX8

Qiagen

Long

3

Unbegrenzt

8,40/8,50 EUR

SR8 V14

Qiagen

Short

–3

Unbegrenzt

3,02/3,05 EUR

SB0 B2V

Vonovia

Long

3

Unbegrenzt

2,76/2,79 EUR

SR8 V6D

Vonovia

Short

–3

Unbegrenzt

8,15/8,25 EUR

SB0 B18

Linde

Long

3

Unbegrenzt

32,37/32,52 EUR

SH0 8AL

Linde

Short

–3

Unbegrenzt

8,15/8,25 EUR

SB0 BYQ

Brenntag

Long

3

Unbegrenzt

23,64/23,94 EUR

SF2 SN8

Brenntag

Short

–3

Unbegrenzt

10,32/10,45 EUR

Stand: 18. Mai 2022; Quelle: Société Générale

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