Märkte

DAX: Konjunkturumfeld trübt sich weiter ein

Die Aktienmärkte bekommen immer stärkeren Gegenwind von der Konjunktur, da auf der einen Seite die Wachstumserwartungen reduziert und auf der anderen Seite die Inflationsprognosen erhöht werden. Doch das niedrige Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) des DAX von 12 und die hohe implizite DAX-Volatilität von 30 sprechen dafür, dass es der DAX in den kommenden Wochen schaffen wird, sich trotz negativer Konjunkturtrends größtenteils zwischen 13.500 und 14.500 Indexpunkten seitwärts zu bewegen.

Das Konjunkturumfeld für den deutschen Aktienmarkt trübt sich weiter ein. So haben die Volkswirte der Commerzbank das von ihnen für 2022 erwartete Wachstum für die deutsche Konjunktur nochmals von 2,5 Prozent auf 2,0 Prozent reduziert. Die sich ausweitenden Corona-Lockdowns in China untermauern die pessimistische Wachstumsprognose der Commerzbank für China, die mit 4,5 Prozent deutlich unter dem 5,5-Prozent-Ziel der chinesischen Regierung liegt. Das schwächere Wachstum in Deutschland und die Lockdowns in China trüben die DAX-Gewinnperspektiven. So hatten zuletzt bereits 24 der 40 DAX-Unternehmen negative Gewinnrevisionen für das Geschäftsjahr 2022 (siehe Tabelle 1). Wir erwarten für die DAX-Unternehmen für das Geschäftsjahr 2022 mittlerweile einen Gewinnrückgang um 5 Prozent, während die Markterwartungen (I/B/E/S) derzeit noch einen Gewinnanstieg um 5 Prozent anvisieren.
Tabelle 1: Erstmals wieder mehr negative als positive DAX-Gewinnrevisionen für 2022

DAX: Veränderung der Gewinnerwartungen je Aktie für das Geschäftsjahr 2022 im vergangenen Quartal in Prozent

Aktie

Kurs in Euro

Gewinnerwartung 2022 je Aktie in Euro

KGV

Aktuell

Vor drei Monaten

Veränderung in %

Sartorius Vz.

383,50

9,27

8,00

15,9

41,3

BMW

76,10

16,69

14,45

15,6

4,6

RWE

40,50

2,23

1,94

15,1

18,2

Deutsche Bank

10,80

1,53

1,40

9,1

7,1

Brenntag

71,80

5,08

4,71

7,9

14,1

Infineon

26,90

1,67

1,59

4,6

16,1

Siemens

116,60

8,49

8,15

4,2

13,7

Merck

184,20

9,68

9,31

3,9

19,0

Siemens Healthineers

55,00

2,26

2,19

3,6

24,3

Linde

291,20

10,49

10,20

2,9

27,8

Bayer

67,40

7,02

6,83

2,8

9,6

Qiagen

43,80

1,80

1,76

2,1

24,3

Deutsche Börse

166,50

7,31

7,18

1,9

22,8

Mercedes-Benz

62,50

10,90

10,77

1,2

5,7

MTU

188,60

7,81

7,75

0,8

24,1

HeidelbergCement

50,90

8,19

8,19

0,1

6,2

adidas

202,40

9,63

9,64

–0,2

21,0

Porsche Holding Vz.

81,10

15,14

15,24

–0,7

5,4

E.ON

10,20

0,90

0,91

–0,9

11,4

Symrise

110,40

2,91

2,94

–1,0

37,9

Airbus

104,50

5,16

5,23

–1,2

20,2

SAP

98,30

5,30

5,37

–1,3

18,6

Deutsche Telekom

17,10

1,29

1,31

–1,7

13,2

Hannover Rück

149,90

12,67

12,90

–1,8

11,8

Deutsche Post

40,40

4,03

4,11

–1,9

10,0

Münchener Rück

242,80

24,08

24,66

–2,4

10,1

Volkswagen Vz.

151,10

30,98

31,78

–2,5

4,9

BASF

52,00

5,63

5,78

–2,7

9,2

Fresenius

33,90

3,48

3,65

–4,6

9,7

Covestro

43,60

6,68

7,03

–5,0

6,5

Fresenius Medical Care

62,20

3,71

3,93

–5,5

16,8

Vonovia

40,00

2,55

2,71

–5,6

15,6

Puma

73,80

2,74

2,90

–5,7

26,9

Allianz

219,20

21,55

22,87

–5,8

10,2

Daimler Truck

23,80

2,76

2,98

–7,4

8,6

Zalando

44,60

0,95

1,07

–11,0

46,8

HelloFresh

38,20

1,34

1,52

–12,1

28,6

Henkel Vz.

59,50

4,23

4,86

–13,0

14,1

Continental

64,50

7,07

8,73

–19,0

9,1

Delivery Hero

38,60

–5,06

–4,23

–19,6

NA

Stand: 13. April 2022; Quelle: FactSet–Markterwartungen, Commerzbank Research. KGV = Kurs-Gewinn-Verhältnis. Prognosen sind kein Indikator für die künftige Entwicklung.

Trotz der sich weltweit eintrübenden Wachstumsperspektiven haben die Volkswirte der Commerzbank ihre Jahresendprognose für den US-Leitzins um 75 Basispunkte von 1,75 Prozent auf 2,50 Prozent erhöht, da die Inflation auf einem besorgniserregend hohen Niveau verharren dürfte (damit liegen sie knapp über den Konsensuserwartungen, siehe Grafik 1). Die Prognosen für die Rendite 10-jähriger Staatsanleihen für Ende 2022 wurden daher für Deutschland von 0,6 Prozent auf 1,1 Prozent und für die USA von 2,3 Prozent auf 3,3 Prozent nach oben angepasst.

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Grafik 1: DAX leidet unter steigenden Leitzinserwartungen

Erwartete US-Leitzinserhöhungen für 2022

Die Anleiherenditen werden damit relativ zu den Dividendenrenditen an den Aktienmärkten immer attraktiver, sodass Bewertungskennzahlen wie das DAX-KGV in den nächsten Monaten auf relativ niedrigem Niveau seitwärts laufen dürften. Zudem droht im Hintergrund weiterhin das Risikoszenario, dass die Gaspreise ihren starken Aufwärtstrend ungebremst fortsetzen, was die deutsche Konjunktur und damit auch den DAX stark belasten würde.

Aufgrund der anhaltenden Nackenschläge von der Konjunktur ist das Kurs-Gewinn-Verhältnis für den DAX seit Mitte 2021 bereits von 19 auf 12 eingebrochen, verglichen mit einem 10-Jahres-Durchschnitt von 13,5. Der Abstand zum S&P 500-KGV, das bei 19 liegt, beträgt mittlerweile rekordhohe 7 KGV-Punkte (siehe Grafik 2).

Grafik 2: DAX wird unterstützt durch ein KGV von 12

DAX, S&P 500 und STOXX 50: Kurs-Gewinn-Verhältnis seit 2003

Zudem signalisiert die hohe erwartete DAX-Volatilität VDAX von 30, dass viele Investoren bereits sehr besorgt sind und wahrscheinlich ihre Aktienpositionen teilweise abgesichert haben. In solchen Phasen schafft es der Markt häufig, negative Nachrichten relativ robust wegzustecken.

Sollte sich wie von uns erwartet die Entwicklung der Gaspreise langsam wieder beruhigen, dann dürfte sich der DAX in den kommenden Wochen trotz der anhaltend negativen Konjunkturtrends unter großen Kursschwankungen größtenteils im Bereich von 13.500 bis 14.500 Indexpunkten seitwärts bewegen. Eine wahrscheinlich erneut gute US-Gewinnsaison, das Ende der Ölpreisrally nach der Freigabe der strategischen Ölreserven, die DAX-Dividendensaison mit 32 Dividendenerhöhungen und sich abzeichnende geldpolitische Lockerungen in China dürften dem deutschen Aktienmarkt in einem anhaltend schwierigen Konjunkturumfeld unter die Arme greifen.

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WKN

Basiswert

Bonuslevel/Cap

Barriere

Max. Rendite p.a.

Abstand zur Barriere

Bewertungstag

Geld-/Briefkurs

SF5 FK2

DAX

15.800,00 Pkt.

10.200,00 Pkt.

8,47 %

29,53 %

16.12.2022

149,18/ 149,20 EUR

SF5 E96

DAX

16.000,00 Pkt.

11.100,00 Pkt.

11,30 %

23,30 %

16.12.2022

148,66/ 148,68 EUR

SH0 KDD

BMW

100,00 EUR

50,00 EUR

14,93 %

37,43 %

16.12.2022

90,63/ 90,87 EUR

SH7 JFE

RWE

41,00 EUR

21,50 EUR

5,75 %

46,40 %

16.12.2022

39,33/ 39,47 EUR

SF4 JFP

Deutsche Bank

12,00 EUR

5,50 EUR

9,47 %

51,49 %

16.12.2022

11,24/ 11,28 EUR

SH7 JDT

Infineon

31,00 EUR

14,00 EUR

7,76 %

50,76 %

16.12.2022

29,23/ 29,46 EUR

SH7 JHL

Siemens

140,00 EUR

69,00 EUR

7,20 %

43,57 %

16.12.2022

133,18/ 133,52 EUR

Faktor-Optionsscheine

WKN

Basiswert

Strategie

Faktor

Laufzeit

Geld-/Briefkurs

SD2 S65

DAX

Long

3

Unbegrenzt

4,75/4,76 EUR

SB2 94E

DAX

Short

–3

Unbegrenzt

4,57/4,58 EUR

SB0 B0B

Sartorius

Long

3

Unbegrenzt

7,63/7,81 EUR

SF6 DFV

Sartorius

Short

–3

Unbegrenzt

15,54/15,88 EUR

SD4 9Y6

BMW

Long

3

Unbegrenzt

5,48/5,55 EUR

SF6 RAX

BMW

Short

–3

Unbegrenzt

10,68/10,81 EUR

SB0 BZ9

RWE

Long

3

Unbegrenzt

15,59/15,86 EUR

SD2 3S1

RWE

Short

–3

Unbegrenzt

3,63/3,69 EUR

SB0 BYX

Deutsche Bank

Long

3

Unbegrenzt

11,07/11,25 EUR

SH1 LW1

Deutsche Bank

Short

–3

Unbegrenzt

7,12/7,23 EUR

SB0 BYQ

Brenntag

Long

3

Unbegrenzt

29,41/29,97 EUR

SR8 V2J

Brenntag

Short

–3

Unbegrenzt

0,95/0,97 EUR

Stand: 21. April 2022; Quelle: Société Générale

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